Dienstag, 31. März 2015

April-Scherz

Heute möchte ich Sie in den April schicken.
Natürlich darf ich das nicht vorher sagen.
Sonst klappt es ja nicht.

Was kann ich schreiben?
Zum Beispiel:
Diesen Blog gibt es jetzt seit einem Jahr.
Ich glaube, das reicht.
Dies ist mein letzter Blogpost.
Tschüß, Leute!
Es war nett mit Euch.
Aber vielleicht ist das eine schlechte Idee.
Denn vielleicht glauben Sie mir.
Dann lesen Sie meinen Blog nicht mehr.
Und sie sehen nicht, dass ich morgen schreibe:
April, April!
Das war nur ein Scherz!

Hm.
Ich versuche es noch mal.

Weil heute der erste April ist, 
gibt es bei Aldi Frei-Bier!!

Bild: Aldi-Laden in der Stadt Trier
Foto: Sysop www.trierwiki.eu



Bild: Bier - Trinker
Foto: Peg93 / Wikimedia Commons

Und?

Glauben Sie mir?
Nein?
Das macht nichts.
Der erste April ist nämlich erst morgen!


April, April!

Freitag, 20. März 2015

Stolper-Steine


Haben Sie schon einmal Stolper-Steine gesehen?
Man findet sie auf dem Gehweg.
Sie sind klein. 
Aber man sieht sie trotzdem.



Bild: Ein Stolper-Stein
Foto: Axel Mauruszat / Wikimedia Commons
   
Auf jedem Stein steht ein Name.

Zum Beispiel
                           Hermann Fliesswasser,
                                             Nycha Fliesswasser,
                                                             und Cilly Fliesswasser.



Bild: Stolpersteine in der Stadt Stralsund
Foto: Klugschnacker / Wikimedia Commons
Ihre Steine liegen in der Stadt Stralsund. 
Dort haben sie gewohnt.
Bis 1942.
Dann haben die Nazis sie abgeholt.
Sie haben die Fliesswassers nach Auschwitz gebracht.
Auf dem Stein steht "deportiert".
Das bedeutet "mit Gewalt fortbringen".

Damals war Cilly sieben Jahre alt.

Man hat sie nach Auschwitz ins KZ gebracht.
Dort hat man sie ermordet. 


Warum brachten die Nazis Menschen ins KZ?

  • Weil sie Juden waren.
  • Weil sie Sinti und Roma waren.
  • Weil sie homosexuell waren.
  • Weil sie Gegner der Nazis waren.
  • Weil sie Zeugen Jehovas waren.
  • Weil sie geistig behindert waren.
Und aus anderen Gründen.

Die meisten Menschen haben das KZ nicht überlebt.


Warum gibt es Stolper-Steine?


Stolpern bedeutet: 
Mit dem Fuß hängen bleiben.
Die Fußgänger sollen stehen bleiben.
Sie sollen den Namen auf dem Stein lesen.
Dabei müssen sie sich nach unten beugen.
Das ist wie eine Verbeugung -
vor dem Menschen, der einmal hier gelebt hat.

Die Idee für die Stolpersteine hatte Gunter Demnig.
Er ist ein Künstler.
Im Jahr 1992 legte er den ersten Stolper-Stein.
Das war vor dem Rathaus der Stadt Köln.


Bild: Gunter Demnig mit zwei Stolper-Steinen
Foto: Axel Hindemith / Wikimedia Commons
Heute gibt es Stolper-Steine in vielen Ländern.
Aber es gibt sie nicht in jeder deutschen Stadt.
Nicht jede Stadt erlaubt Stolper-Steine.
Sie sind nämlich bei der Bevölkerung umstritten.

Manche Leute finden Stolper-Steine gut.
Sie sagen:
Stolper-Steine erinnern uns an die Opfer.
Das ist wichtig.

Diese Leute spenden Geld für neue Stolper-Steine.


Aber manche Leute sind auch gegen Stolper-Steine.
Zum Beispiel Charlotte Knobloch.
Sie war Präsidentin des Zentral-Rats der Juden in Deutschland.

Sie sagt:
Diese Menschen hat man gedemütigt.
Man hat ihnen ihre Rechte genommen
und sie ermordet.
Und jetzt tritt man ihre Namen mit Füßen.
Das ist unwürdig.

Bild: Charlotte Knobloch
Foto: Michael Lucan, Lizenz CC-BY-SA 3.0




Was meinen Sie?




Montag, 9. März 2015

Heimat

Bild: Die Stadt Bernkastel an der Mosel. Wenn man das Wort Heimat hört, denkt man schnell an Romantik.
Foto: Berthold Werner / Wikimedia Commons

Mein Freund Andreas hat zu mir gesagt:
Heimat ist ein typisch deutscher Ausdruck.
Auf Englisch gibt es ihn nicht.
Jedenfalls gibt es keine genaue Übersetzung dafür.

Was ist Heimat?
  • Der Ort, wo man geboren ist?
  • Der Ort, wo man jung war?
  • Der Ort, wo die Eltern leben?
Meistens stimmt das.
Aber nicht immer.
Wenn die Kindheit schrecklich war,
dann ist dieser Ort keine Heimat.

Heimat ist nämlich ein positiver Begriff.
Wenn man an die Heimat denkt,
dann kommen solche Gedanken hoch:
  • Dort kenne ich mich aus.
  • Dort gibt es Menschen, die mich verstehen.
  • Dort darf ich so sein, wie ich bin.
  • Dort bin ich die Person geworden, die ich heute bin.
  • Dort gehe ich immer wieder gerne hin.
Gibt es für Sie einen solchen Ort?
Dann ist dieser Ort Ihre Heimat. 

Übrigens:
Es muss gar kein Ort sein!
Manche Menschen finden ihre Heimat in einem Verein.
Oder in einer Sprache.
Oder in der Musik.



Bild: Ein Ort im Ruhr-Gebiet. Er sieht nicht romantisch aus. Aber für manche Leute ist er die Heimat.
Foto: Hans Jürgen Wiese / Wikimedia Commons

 

Edgar Reitz und die Heimat



Edgar Reitz ist ein Regisseur. 
Er hat Filme über das Thema Heimat gemacht.
Immer wieder.
Von den 1980er Jahren bis in die 2000er Jahre.
Es sind über 30 Kino-Filme.

Sie kamen auch im Fernsehen.
So sind sie noch bekannter geworden.

Bild: Edgar Reitz
Foto: Pressefoto, www.Edgar-Reitz.de
Die ersten Filme spielen in einem Dorf. 
Es liegt in der Landschaft Hunsrück.
Aber viele Menschen verlassen dieses Dorf.
Deshalb spielen die späteren Filme auch an anderen Orten.
Die Leute finden dort eine neue Heimat.

Edgar Reitz sagt:

Heimat ist kein Ort!
Heimat ist eine Zeit in unserem Leben.


Das Dorf Külz in der Landschaft Hunsrück
Foto: Prankster / Wikimedia Commons