Sonntag, 24. März 2024

Der Ritter und der Apfelbaum

 

Es war einmal ein Ritter.

Er war sehr schlecht.

Er nahm den Leuten ihre Sachen weg.

Er nahm den Bauern ihr Land weg.

Er entführte Frauen und tötete Kinder.


Ein Ritter (der Rtter, -) entführt eine Frau.
Bild: Codex Manesse, 1305 - 1315.
Universitätsbibliothek Heidelberg

So lebte der Ritter viele Jahre.

Dann wurde er alt.

Er dachte:

Ich war mein Leben lang schlecht.

Aber ich möchte doch in den Himmel kommen!


Er ging zu einem Priester.

Der Priester sagte:

Du musst für deine Sünden büßen.

Und er gab ihm eine schwere Buße auf.


Aber der Ritter konnte die Buße nicht einhalten.

Er ging wieder zu dem Priester und sagte:

Ich bin schwach geworden und habe die Buße nicht eingehalten.


Da gab ihm der Priester eine andere Buße auf.

Doch der Ritter konnte auch diese Buße nicht einhalten.


So ging das ein paar Mal.

Dann sagte der Priester:

Sage Du mir, welche Buße Du einhalten kannst!

Dann werde ich Dir diese aufgeben.


Ein Apfelbaum (der pfelbaum, ̈-e)
Foto: Baden de / CC/by/3.0


Der Ritter dachte nach.

Dann sagte er:

Bei meinem Haus ist ein Apfelbaum.

Seine Äpfel sind sehr sauer.

Ich konnte noch nie einen essen.

Gib mir doch auf, dass ich nicht von diesem Baum essen soll!

Diese Buße kann ich bestimmt einhalten.


Der Priester dachte:

Ist das nicht zu einfach?

Aber dann fiel ihm ein:

Wenn etwas verboten ist, wird es interessant.

Und so sagte er zu dem Ritter:

Gut. Ich gebe Dir diese Aufgabe als Buße auf.


Der Ritter ging froh nach Hause.

Vor dem Haus stand der Apfelbaum.

Er dachte:

Von diesem Baum darf ich nie mehr essen.

Der Gedanke war ganz leicht.


Aber der Ritter ging jeden Tag an dem Baum vorbei.

Und jeden Tag wurde der Gedanke schwerer.


Dann kam der Herbst.

Die Äpfel leuchteten aus dem Baum.

Und der Ritter kam in große Versuchung.

Er dachte tagein, tagaus an die Äpfel.


Eines Tages wurde er schwach.

Er ging zu dem Baum

und streckte die Hand nach einem Apfel aus.

Dann fiel ihm ein:

Wenn ich einen Apfel esse, breche ich mein Versprechen.

Und er zog die Hand wieder zurück.


Aber weil die Äpfel so schön waren,

streckte er die Hand wieder aus.

Er zog sie wieder zurück,

streckte sie erneut aus..

so stand er lange Zeit in großen Qualen.


Er blieb zum Schluss standhaft

und aß keinen Apfel.

Aber die Qualen waren zu viel für ihn.

Sein Herz versagte,

er fiel unter dem Baum auf den Boden

und starb.



Die Geschichte vom Ritter und dem Apfelbaum


Diese Geschichte ist schon sehr alt.

Cesarius von Heisterbach hat sie erzählt.

Cesarius war ein Mönch.


Cesarius von Heisterbach.
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf/
Wikimedia Commons

Cesarius lebte in dem Kloster Heisterbach.

Dort unterrichtete er die Novizen.

Im Unterricht erzählte er solche Geschichten.


Cesarius lebte im 13. Jahrhundert.

Das ist lange her.

Aber er hat seine Geschichten aufgeschrieben.

Deshalb kennen wir sie heute noch.


So sieht das Kloster Heisterbach heute aus. 
Foto: Detlev Huhn / CC/by-sa/4.0


WORTLISTE

der Bauer, -n = Beruf. Bauern haben Tiere und bauen Obst, Gemüse und Getreide an.

das Lnd, (hier nur Singular) = Erde oder Boden, auf dem Bauern arbeiten.

wgnehmen, nahm wg, wggenommen = etwas nehmen und nicht zurückgeben.

entführen = Eine Person mit Gewalt mitnehmen und nicht mehr weggehen lassen.

in den Hmmel kmmen = sterben und dann bei Gott leben

der Priester, - = Beruf. Priester arbeiten in der Kirche. Sie leiten den Gottesdienst.

die Sünde, -n = eine Tat. Sie ist sehr schlecht.

büßen = eine Sünde wieder gut machen // auch: für eine Sünde leiden.

die Buße, -n = (Substantiv von) "büßen"

aufgeben, gab auf, aufgegeben = jemandem eine Aufgabe geben. Zum Beispiel: Die Lehrerin gibt den Schülern Hausaufgaben auf.

schwch werden = Die Kraft verlieren /zu wenig Kraft haben.

einhalten, hielt ein, eingehalten = befolgen (zum Beispiel: Eine Regel einhalten).

So ging das ein paar Mal = diese (schlechte) Sache passierte mehrmals.

verboten = so, dass man es nicht darf.

der Gednke, -n = (Substantiv) von denken.

in Versuchung kmmen = Man darf eine Sache nicht tun. Aber man möchte sie trotzdem tun.

(die Versuchung, -en)

tagein, tagaus = jeden Tag und zu jeder Zeit.

 einfallen, fiel ein, eingefallen = Man hat eine Sache vergessen. Dann kommt sie plötzlich wieder in den Kopf.

versprchen, versprach, versprchen = sagen, dass man etwas bestimmt tun wird. 

das Versprchen, - = (Substantiv von) versprechen.

ein Versprchen brchen = ein Versprechen nicht halten

die Hnd ausstrecken = die Hand zu einer Sache hin bewegen.

die Hnd zurückziehen (zog zurück, zurückgezogen) = die Hand zum Körper zurück bewegen.

erneut = wieder

die Qual, -en = Schmerzen. Sie sind sehr stark. Es können Schmerzen im Körper sein, oder Schmerzen im Herz.

stndhaft = so, dass man nicht schwach wird, obwohl es sehr schwer ist.

versagen = nicht mehr funktionieren.

das Hrz versagt = das Herz schlägt nicht mehr.

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der Mönch, -e = Ein Mann. Er heiratet nicht und lebt sein Leben nur für Gott.

das 13. Jahrhundert = die Zeit von dem Jahr 1200 bis 1299.

das Kloster,  ̈-  = Ort. Häuser mit einer Kirche. Mönche leben dort zusammen.

der Novize, -n = Junge. Er lebt und lernt im Kloster und soll später ein Mönch werden.


Liebe Leute, 

was denken Sie über diese alte Geschichte?

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Donnerstag, 28. September 2023

Die Weiber von Weinsberg

Das Weib, -er = (altes Deutsch) Ehefrau

Die Stadt Weinsberg liegt in Süd-Deutschland.

Dort gibt es eine Burg.


Die Burg von Weinsberg (Lies: die Brg von Weinsberg)
Foto: geo.hlipp.de/ Wikimedia Commons /cc/by-sa/2.0


Im Jahr 1140 lebte dort ein Burg-Herr namens Welf.

1140 (Lies: ẹlfhundert vierzig)

Herzog Welf VI (Lies: Hrzog Wlf der Schste).
Stifterbüchlein  Weingarten / Landesbibliothek Stuttgart
Wikimedia Commons / public domain

Damals war Konrad III der König im Land.

König Konrad III (lies: König Knrad der Drtte).
Deutscher König von 1138 -1152.
Bild: Kölner Königschronik / Königliche Bibliothek Brüssel
Wikimedia Commons / public domain. 

Welf dachte:

Konrad III ist jetzt unser König.

Aber ich will selbst König sein!


Welf fing einen Krieg mit Konrad an.

Er zog mit seinen Männern gegen Konrad.

Aber Konrad hatte mehr Männer als Welf.

Welf musste sich zurückziehen.

Er floh in seine Burg.

Dort versteckte er sich mit seinen Männern und ihren Familien.


Konrad wollte Welf bestrafen.

Er belagerte die Burg. 

Konrads Männer ließen niemand aus der Burg heraus.

Und sie ließen niemand hinein.


Bald gab es in der Burg nichts mehr zu essen.


Schließlich schickten die Leute in der Burg eine Nachricht an Konrad:

König Konrad, Du hast gewonnen.

Lässt Du uns leben, wenn wir Dir die Tore öffnen?


Konrad antwortete:

Ihr habt Krieg gegen den König geführt. 

Deshalb müsst ihr alle sterben.

Aber Eure Weiber können die Burg verlassen.

Und sie dürfen ihre Wertsachen mitnehmen.

Sie dürfen alles mitnehmen, was sie selbst tragen können.


Am nächsten Morgen öffneten sich die Tore der Burg.

Die Frauen kamen heraus.

Und jede Frau trug ihren Mann auf dem Rücken.

So verließen Sie die Burg.


Die Weiber von Weinsberg
Künstler: G. Volz
Wikimedia Commons / public domain


Konrads Männer wurden böse.

Sie sagten:

Das hat der König nicht gemeint!

Welfs Männer müssen sterben!


Aber Konrad stand zu seinem Wort.

Er ließ die Frauen aus der Burg mit ihren Männern weggehen.


Die Geschichte wurde schnell überall bekannt.

Die Leute lobten König Konrad für seine Großmut.

Und sie lobten die Weiber von Weinsberg für ihre Treue und Klugheit.


Später gab man der Burg einen neuen Namen:

Burg Weibertreu.

So heißt sie heute noch.



Wortliste
die Brg, - en = Ein Gebäude. Es ist groß. Seine Mauern sind dick. 
namens ... = mit dem Namen ... /(jemand) heißt ....
der König, e = Chef von einem Land. Beispiel: England hat einen König.
der Hrzog,  ̈- = Chef vom Teil von einem Land. Beispiel: Cornwall hat einen Herzog.
der Krieg, -e = Wenn Länder oder Könige Gewalt gegen einander benutzen.
mit jemand einen Krieg nfangen
gegen jemand Krieg führen 
sch zurückziehen (zog sich zurück, hat sich zurückgezogen) =(hier:) den Kampf verlassen/ weggehen
fliehen (floh, geflohen) = einen Ort verlassen, der zu gefährlich ist.
sich verstcken = an einen Ort gehen, wo die Leute einen nicht sehen.
bestrafen = Jemand hat etwas Schlechtes getan. Dafür bekommt er eine Strafe. Zum Beispiel: Ein Schüler hat einen anderen Schüler geschlagen. Die Lehrerin bestraft ihn. 
belagern = 
twas zu ssen = Essen / Nahrung.
leben lssen = nicht töten
das Tor, -e = eine Türe außen an einem Haus. Sie ist groß.
gewnnen (gewnn, gewnnen) = in einem Krieg oder in einem Wettbewerb der Stärkste sein.
sterben (starb, gestrben) = nicht mehr Leben / das Leben verlieren
die Wertsache, -n = Ein Ding. Es kostet viel.
der Rücken, - = die Hinterseite von einem Menschen, von den Schultern bis zum Po.
zu seinem Wort stehen = tun, was man gesagt hat / geben, was man versprochen hat.
beknnt werden = so werden, dass alle Leute es wissen.
überll = an allen Orten.
loben = sagen, dass jemand (oder etwas) sehr gut ist.
großmütig = so, dass man jemandem verzeiht, der einen schlecht behandelt hat.
die Großmut (nur Singular) = Substantiv von "großmütig"
treu = so, dass man zu einer Person hält. Beispiel: Der Hund ist treu.
die Treue (nur Singular) = Substantiv von "treu".
klug = so, dass man die Welt gut kennt und deshalb gute Lösungen für Probleme findet. 
die Klugheit (Nur Singular) = Substantiv von "klug"


Liebe Leute, 
kennen Sie auch Geschichten, wo Menschen so klug waren?
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Samstag, 20. Mai 2023

Ein Rätsel :-)


Liebe Leute, 

Wer ist das?


Drei Tage kommt er.

Drei Tage steht er.

Drei Tage geht er.




Na? 

Haben Sie es erraten?

Hier ist die Antwort: 


Diese Frau hat Schnupfen.
Foto: mcfarlandmo, CC BY 2.0 / Wikimedia Commons

Es ist der Schnupfen!


Der Schnupfen kommt drei Tage lang. Er wird schlimmer.

Drei Tage lang ist er da. 

Dann wird er besser. Er geht weg.

Nach neun Tagen ist man wieder gesund.



Wortliste

das Rätsel, - = Eine Sache, die man nicht leicht verstehen kann / eine Frage, die man nicht leicht beantworten kann.// Ein Spiel mit so einer Frage.

Na? = (Wort für den Anfang von einem Gespräch. Es hat viele Bedeutungen. Hier bedeutet es "Sag mir!")

Der Schnpfen, -  = Krankheit. Erkältung in der Nase.

raten, riet, geraten = Ohne Wissen nach einer Lösung / Antwort suchen.

erraten, erriet, erraten = Ohne Wissen eine Lösung /Antwort suchen und finden. 

gesnd = so, dass man nicht krank ist.


Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

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Mittwoch, 22. Februar 2023

7 Wochen ohne ...

 


Heute beginnt in der Kirche die Zeit vor dem Oster·fest.

Sie dauert ungefähr vierzig Tage – oder sieben Wochen.

Man nennt diese Zeit oft Fasten·zeit,

denn traditionell fasten die Christen nun.

Fasten bedeutet „nichts essen“,

oder nur wenig essen.

fạsten

Meine Mutter war katholisch.

Sie hat die Fastenzeit so eingehalten:

Sie hat sich nur einmal am Tag satt gegessen.

Und sie hat auf Fleisch verzichtet.

Das ist sehr traditionell.

Viele Katholiken kennen es so.


Von meinen Freunden und Freundinnen sind viele evangelisch.

Einige von ihnen fasten auch.

Aber sie fasten anders als meine Mutter:

Sie machen „7 Wochen ohne“.

Das bedeutet:

sie verzichten sieben Wochen lang auf eine Gewohnheit.

Aber sie entscheiden selbst, auf welche.

Es hat nicht immer mit Essen zu tun.


Zum Beispiel:

- Ich trinke sieben Wochen lang keinen Alkohol.

- Ich esse sieben Wochen lang keine Schokolade.

- Ich fahre sieben Wochen lang nicht mit dem Auto zur Arbeit, sondern nehme die Bahn.

- Ich werde sieben Wochen lang nicht im Bett lesen, sondern direkt schlafen gehen.

- Ich will sieben Wochen lang nicht schlecht über andere Menschen denken.


Beide Methoden sind eine Vorbereitung auf Ostern.


Das Osterfest steht für die Hoffnung:

Nach meinem Tod werde ich auferstehen.

Dann will ich bei Gott leben.


Für Katholiken ist das Fasten ein Zeichen:

Ich zeige Gott, dass ich es ernst meine.

Für evangelische Menschen ist das Fasten eine Übung.

Ich kann mein Leben ändern und ein besserer Mensch werden.


Wortliste

die Krche, -n = die Gemeinschaft von den Christen.

die Chrsten, - = Menschen. Sie glauben, dass Jesus Christus der Sohn von Gott ist.

Gtt = höchstes Wesen / Schöpfer von der Welt.

das Osterfest,-e = Der Tag, an dem man Ostern feiert. (Der erste Vollmond nach Frühlingsanfang)

die Fstenzeit, -en = die Zeit, in der man fastet oder fasten soll.

katholisch = christlich nach einer alten Lehre.

evangelisch = christlich nach der Lehre von Martin Luther.

der Katholk, -en = Person. Sie ist katholisch.

der Protestnt, -en = Person. Sie ist evangelisch.

die Fstenzeit einhalten = die Fastenzeit beachten / die Regeln von der Fastenzeit befolgen.

traditionll = so, dass man es macht wie die Eltern und die Großeltern.

stt = (beim Essen) so, dass man voll ist / so, dass man nichts mehr essen möchte.

sch stt ssen = so viel essen, dass man voll ist.

verzchten = etwas gerne tun wollen, aber nicht tun.

Die Gewohnheit, -en = Handlung, die man ohne Nachdenken immer wieder tut.

stehen für = bedeuten

hffen = denken oder sich wünschen, dass etwas Gutes passiert.

die Hffnung, - en = (Substantiv von) hoffen

auferstehen, erstnd auf, auferstanden = nach dem Tod wieder aufstehen und in einer neuen Welt leben.

Das Fsten, - = (Substantiv von) fasten.

Das Zeichen, - = Symbol / Methode, mit der man eine Idee ausdrückt oder zeigt.

es (Akk.) rnst meinen = etwas wirklich tun wollen / etwas wirklich denken.



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Sonntag, 19. Februar 2023

Was Glocken sagen

 


Eine Glocke (die Glcke, -n)
Wo: Kirche St. Viktor in der Stadt Dülmen
Foto: Dietmar Rabich /Wikimedia /  CC/by-sa/4.0


Meine Kollegen und Kolleginnen kommen aus der ganzen Welt.

Manche sind zum ersten Mal in Europa.

Sie haben viele Fragen.


Eine Kirche (die Krche, -n). 
Wo: Kirche St. Viktor in Dülmen. Die Glocke hängt im Turm.
Foto: Dietmar Rabich /Wikimedia /  CC/by-sa/4.0



Eine Kollegin hat mich gefragt:

Bei meiner Wohnung ist eine Kirche.

Ich höre immer die Glocken.

Sie schlagen zur vollen Stunde.

Das verstehe ich.

Wenn die Kirchenglocke fünf mal schlägt,

dann ist es fünf Uhr.


Aber das ist nicht alles...

Eine Glocke läutet immer wieder ganz allein.

Sie schlägt nur ein Mal, dann ist es wieder still.

Aber das tut sie viele Male am Tag.

Warum?

Und warum läuten alle Glocken am Sonntag um 20 vor 10?


Ich habe gesagt:

Die Glocke allein – das sind wahrscheinlich Viertel·stunden.

Und am Sonntag um 20 vor 10 – da ruft man die Leute zur Kirche.

Um 10 Uhr beginnt dann der Gottes·dienst.


Aber zugleich habe ich mich gewundert.

Als Kind habe ich nämlich etwas anderes gehört.

Die Glocken in meinem Dorf schlugen auch die Viertelstunden.

Aber sie schlugen so:

Ein Mal um Viertel nach,

zwei Mal um halb,

drei Mal um Viertel vor,

und vier Mal zur vollen Stunde.

Erst nach diesen vier Schlägen kam der Stundenschlag.

Wenn es zum Beispiel fünf Uhr war,

dann schlug die Glocke vier Mal, für die volle Stunde.

Dann kam eine Mini-Pause,

und dann schlug sie fünf mal, für fünf Uhr.


Und der Ruf zum Gottesdienst - der war eine halbe Stunde davor.

Nicht zwanzig Minuten davor.  


Ich habe also nachgeschaut:

Nach welchen Regeln schlagen Kirchenglocken heute?

Was hat sich seit meiner Kindheit geändert?


Da habe ich etwas Neues gelernt:

Es gibt gar keine Regeln!

Jede Gemeinde bestimmt selbst, wie die Glocken schlagen sollen.

Sie gibt sich eine „Läute-Ordnung“.

Dabei hat sie große Freiheiten.

Jede Gemeinde macht es so, wie sie möchte.


Es gibt aber ein paar Faustregeln:

- Meistens schlagen Kirchen die volle Stunde.

Das tun sie aber nur tagsüber.

Nachts schlagen sie oft nicht.

Sie wollen die Leute nicht stören.

(Das war früher auch anders!).


Wenn eine kleine Glocke allein schlägt, mit ganz kurzen Pausen – 

dann ist jemand gestorben. 

Die Glocke ruft zur Trauerfeier.


Und wenn alle Glocken zusammen schlagen, dann ist es ein freudiger Anlass:

Ein großes christliches Fest,

eine Hochzeit, 

oder einfach der Gottesdienst am Sonntag Morgen.




Wortliste

die vlle Stunde = die Uhrzeit ohne Minuten. Zum Beispiel ein Uhr, zwei Uhr, drei Uhr. 

schlagen, schlug, geschlagen = (Glocke) einen Ton machen.

läuten = (Glocke oder Türklingel) einen Ton machen.

der Gttesdienst, -e = Feier in der Kirche. Leute treffen sich, beten zu Gott und singen. Eine Person von der Kirche leitet die Feier.

sich wụndern = sich fragen, warum etwas so ist.

Vịertel nach = 0:15 / 15 Minuten nach der vollen Stunde.

halb = 0:30 / 30 Minuten nach der vollen Stunde

Vịertel vor = 0:45 / 15 Minuten vor der vollen Stunde

der Schlag,  ̈-e = (Substantiv von:) schlagen

der Ruf, -e = (Substantiv von:) rufen

die Kịndheit, en = die Kinderzeit / die Zeit, als man ein Kind war.

die Regel, n = Erklärung, wie man etwas tun soll.

ein paar = einige. (Achtung: ein Paar, mit großem P, bedeutet Zwei)

die Faustregel, -n = eine Regel, die oft stimmt. (rule of thumb)

die Gemeinde, -n = Gruppe von Menschen. Sie gehören zu einer Kirche. Dort treffen sie sich zum Gottesdienst.

bestmmen = festlegen / sagen, wie man es machen soll. 

die rdnung, -en = die Reihenfolge. Auch : Regeln, die aufgeschrieben sind.

nchts = in der Nacht / jede Nacht.

sterben, starb, gestrben = tot werden / vom Leben zum Tod gehen.

Die Trauerfeier, -n = Eine Person ist tot. Ihre Familie und Freunde treffen sich. Sie denken an den Toten und sprechen über sein Leben.

der nlass,  ̈-e = der Grund. Aus diesem Grund plant man eine Aktion.

der freudige nlass (pl: die freudigen Anlässe) = etwas Gutes ist passiert. Deshalb plant man ein Fest oder eine andere Aktion. Zum Beispiel: zwei Leute heiraten oder ein Baby ist geboren oder eine Person hat Geburtstag.

chrstlich = von den Christen. 

die Hchzeit, en = zwei Personen heiraten. 


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

viele Leute sagen:

Kirchenglocken sind zu laut.

Sie stören mich.

Denken Sie das auch?


Oder möchten Sie etwas anderes erzählen?

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Sonntag, 29. Januar 2023

Der Sandmann




Kennen Sie den Sandmann?

So sieht er aus:


Der Sạndmann hat einen Sack (der Sạck, ̈-e) in der Hand.
Zeichnung: Maria Knödel
Foto: Privat

Dieses Bild hat meine Mutter gezeichnet.
Das war vor vielen Jahren.
Damals war ich ein Kind.

Meine Mutter hat mir erzählt:
Der Sandmann kommt am Abend zu dir.
Er geht ganz leise.
(Das sieht man auf dem Bild.)
Er trägt einen Sack.
Im Sack ist Sand.
Den Sand streut er dir in die Augen.
Dann reibst du dir die Augen.
Und dann schläfst Du ein.


Diese Geschichte ist schon sehr alt.
Viele Eltern erzählen sie ihren Kindern.




Das Sandmännchen im Fernsehen




Das Sandmännchen kommt im Fernsehen.
Bundesarchiv, Bild 183-1984-1126-312 / CC-BY-SA 3.0


Es gibt auch Das Sandmännchen.
Das ist eine Fernseh-Sendung.
Sie kommt seit 1959 jeden Abend.
Es ist die längste Fernseh-Serie der Welt!
1959 - neunzehnhundertneunundfünfzig

Im Fernsehen erzählt das Sandmännchen zuerst eine Geschichte.
Dann streut es Sand.
Und dann – müssen die Kinder ins Bett.


Das Sandmännchen hat auch eine Website.
Hier ist die Adresse:



Das Sandmännchen auf einem Teppich
Wo: Teppich Museum Oelsnitz
Foto: Oelsnitz10 / Wikimedia Commons / Public Domain


Wortliste
der Sạnd (nur Singular) = sehr, sehr kleine Steine. Beispiel: Am Meer gibt es Sand.
Der Sck, ̈- e = große Tasche ohne Henkel. (Siehe Bild)
streuen = Mit den Fingern Sand halten. Die Finger bewegen und dabei den Sand fallen lassen.
sch die Augen reiben (rieb, gerieben) = die Hand auf die Augen tun und hin- und her bewegen.
die Frnseh-Sndung, -en = ein Programm im Fernsehen.
die Frnseh-Serie, -n = eine Fernseh-Sendung, die immer wieder kommt.





Liebe Leserinnen, liebe Leser,
gibt es in Ihrem Land auch eine Person wie den Sandmann?
Wie heißt Sie?
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Sonntag, 1. Januar 2023

Viel Glück und viel Segen

 Liebe Leserinnen, liebe Leser, 


das neue Jahr ist da.

Diesmal möchte ich es mit einem Lied begrüßen.


Das ist der Text:

"Viel Glück und viel Segen

auf all´ deinen Wegen!

Gesundheit und Frohsinn

sei auch mit dabei!"


So singt man das Lied.  


Das Lied ist ein Kanon für vier Stimmen. :-)

Meistens singen wir es zum Geburtstag. 


Viel Glück im Neuen Jahr!


Foto: Dietmar Rabich/ CC/by-sa/4.0


Ich wünsche allen viel Glück und Segen im neuen Jahr.

Vor allem wünsche ich es den Menschen, die aus Not nach Deutschland gekommen sind. 

Egal ob sie Ukrainer sind oder ob sie aus einem anderen Land stammen. 

Alles Gute, viel Glück und Segen für Sie!


Wortliste 

das Glück (nur Singular) = Wenn Sachen schwierig sind und trotzdem gut gehen; Wenn man nichts tut und doch etwas bekommt; Wenn man einen Fehler macht und doch alles gut geht... dann hat man Glück.

der Segen, -  = Wenn viele Dinge im Leben gut gehen und man denkt: Ich bekomme Hilfe von ganz oben, dann kann man sagen: "Ich bin gesegnet" Man kann auch andere Menschen segnen. Dann sagt man meistens "Gott segne Dich". Das bedeutet: "Gott soll dich schützen/Gott soll dir helfen".

gesnd = so, dass man nicht krank ist.

die Gesndheit (nur Singular) = (Substantiv von:) gesund. Das Gesund-sein.

froh = so, dass man nicht traurig ist/ so, dass man sich freut.

der Frohsinn (nur Singular) = (Substantiv von:) froh. Das Froh-sein.

sei =  soll sein.

die Not,  ̈-e = Ein Problem im Leben. Es ist sehr, sehr groß.


Liebe Leute, 

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