Bald feiern wir 500 Jahre Reformation.
Deshalb möchte ich Martin Luther vorstellen.
Martin Luther, 1528 Maler: Lucas Cranach der ältere Foto: galerix.de / Wikimedia Commons |
Die Schlosskirche in Wittenberg zur Zeit von Luther Bild: nach Lucas Cranach Foto: Thorsten Schleese / Wikimedia Commons |
Was wissen wir Deutschen über Martin Luther?
Welche Geschichten kennt jeder?
Das hier habe ich damals auf·geschrieben:
Welche Geschichten kennt jeder?
Das hier habe ich damals auf·geschrieben:
Martin Luther hat vor 500 Jahren gelebt.
Er wohnte in der Stadt Wittenberg.
Dort war er Priester an der Schloss·kirche.
Er wollte die katholische Kirche reformieren.
Aber das hat nicht geklappt.
Stattdessen ist eine neue Kirche entstanden:
die evangelische Kirche.
die Reformation (nur Singular) = die Zeit, in der
die evangelische Kirche entstanden ist.
sich fragen = nachdenken
reformieren = eine Organisation so verändern,
dass sie besser funktioniert.
die Kịrche, -n = ein Haus, in dem Christen beten /
eine Organisation von Christen.
die katholische Kịrche / die evangelische Kịrche = die zwei
größten christlichen Kirchen in Deutschland.
klạppen = funktionieren
stattdessen = als Ersatz für etwas anderes.
entstehen, entstand, entstanden = anfangen/
wachsen und neu da sein.
der Priester, - = Person. Ein Mann, der in der Kirche vorne
steht, die Religion erklärt und laut zu Gott betet.
Luther hatte viel Kritik an der katholischen Kirche.
Die Kirche sagte zum Beispiel:
Nur ein Priester kann die Religion wirklich verstehen.
Andere Menschen können das nicht.
Sie brauchen die Hilfe von einem Priester.
Luther sagte:
Das kann nicht richtig sein.
Gott hat doch alle Menschen gemacht.
Er hat eine Beziehung zu jedem Menschen.
Deshalb hat auch jeder Mensch eine Beziehung zu Gott.
Jeder kann seine Beziehung zu Gott selbst gestalten.
Die Kirche sagte den Leuten auch:
Wenn Du eine Sünde begangen hast
kannst Du der Kirche Geld geben.
Dann ist Deine Sünde nicht mehr so schlimm.
Wir geben Dir einen "Ablass".
Luther sagte:
Der Ablass macht die Kirche reich.
Aber er ist schlecht.
Nur Gott kann Sünden vergeben.
Er sagte auch:
Priester dürfen nicht heiraten.
Das ist nicht gut.
Mann und Frau gehören zusammen.
Das hat Gott so gemacht.
Luther hatte noch viel mehr Kritik.
Eines Tages schrieb er alles auf.
Es wurde eine lange Liste.
Sie hatte 95 Punkte.
Man nennt sie: Die 95 Thesen.
kritisieren = sagen, was man an einer Sache nicht gut findet.
die Kritịk (nur Singular) = Substantiv von kritisieren
beten = zu Gott sprechen.
die Beziehung, -en = Wenn man mit einer anderen Person etwas zu tun
hat, hat man eine Beziehung. Es gibt auch Beziehungen zwischen
Dingen, zwischen Gedanken und zwischen Ereignissen.
hat, hat man eine Beziehung. Es gibt auch Beziehungen zwischen
Dingen, zwischen Gedanken und zwischen Ereignissen.
gestạlten = formen / es so machen, wie man selbst es mag.
die Sünde, -n = eine Tat, die gegen die Regeln der Religion ist.
begehen, begịng, begạngen = hier: etwas Schlechtes tun.
vergeben, vergab, vergeben = sagen, dass man jemandem nicht
mehrböse ist / sagen, dass eine Sünde wieder gut ist.
mehrböse ist / sagen, dass eine Sünde wieder gut ist.
zusạmmen gehören = zusammen sein sollen.
die Lịste, -n = Ein Papier, auf dem viele verschiedene Sachen
geschrieben sind.
geschrieben sind.
der Pụnkt, -e = (hier:) eine einzelne Sache auf einer Liste.
die These, -n = eine Meinung / ein Gedanke darüber, wie
etwas ist / eine Sache, über die man diskutieren soll.
etwas ist / eine Sache, über die man diskutieren soll.
Luther ging zur Schlosskirche.
Er nagelte die Thesen dort an die Türe.
Jetzt konnte jeder sie lesen.
Diese Tat nennen wir "Thesen-Anschlag".
Der Thesen-Anschlag war der Beginn der Reformation.
Nach dem Thesen-Anschlag bekam Luther richtig Ärger.
Er nagelte die Thesen dort an die Türe.
Jetzt konnte jeder sie lesen.
Diese Tat nennen wir "Thesen-Anschlag".
Der Thesen-Anschlag war der Beginn der Reformation.
Nach dem Thesen-Anschlag bekam Luther richtig Ärger.
Die Kirche sagte:
Luther hat uns kritisiert.
Das darf niemand.
Luther musste vor Gericht.
Er sollte die Thesen wider·rufen.
Aber das wollte er nicht.
Er sagte:
Da warf die Kirche Luther hinaus.
Sie sagte: Er ist ein Ketzer.
Man muss ihn töten.
Luther musste fliehen.
Ein Freund versteckte ihn.
Das Versteck war auf der Wart·burg.
Luther hat uns kritisiert.
Das darf niemand.
Luther musste vor Gericht.
Er sollte die Thesen wider·rufen.
Aber das wollte er nicht.
Er sagte:
Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.
Da warf die Kirche Luther hinaus.
Sie sagte: Er ist ein Ketzer.
Man muss ihn töten.
Luther musste fliehen.
Ein Freund versteckte ihn.
Das Versteck war auf der Wart·burg.
Die Wartburg in Thüringen. Foto: Robert Scarth / Wikimedia Commons |
Hammer und Nägel Künstler: Hans Godo Frabel Smithsonian Institution / Wikimedia Commons |
nageln = mit einem Hammer und Nägeln fest machen.
der Ạnschlag, -˝e = ein Papier, das man an die Wand hängt,
damit alle es lesen können. hier: Die Tat, dass man
ein solches Papier an die Wand hängt.
damit alle es lesen können. hier: Die Tat, dass man
ein solches Papier an die Wand hängt.
Ärger bekommen (der Ärger) = Schwierigkeiten bekommen/
von anderen Menschen viel kritisiert werden.
das Gerịcht, -e = eine Versammlung von Menschen. Sie sprechen
darüber, ob jemand etwas Schlechtes getan hat.
Wenn es stimmt, dann bestrafen sie diese Person.
vor Gerịcht müssen = Vor ein Gericht kommen müssen.
widerrufen, widerrief, widerrufen = sagen: "Das, was ich
vorher gesagt habe, war falsch."
Ich kann nicht ạnders = Ich ändere meine Meinung nicht / Ich
habe keine andere Möglichkeit.
hinauswerfen, warf hinaus, hinausgeworfen = sagen: "Diese
Person gehört nicht mehr zu uns."
Person gehört nicht mehr zu uns."
der Kẹtzer, - = eine Person, die sagt "Meine Religion
ist nicht die richtige Religion".
fliehen, floh, geflohen = einen Ort verlassen, weil es dort
zu gefährlich ist.
verstẹcken = an einen Ort bringen, den niemand weiß.
die Bụrg, -en = ein Gebäude mit dicken Mauern und einem
Turm. Früher lebte der Chef von einer Gegend dort.
Auf der Wartburg hatte Luther viel Zeit.
Da übersetzte er die Bibel ins Deutsche.
Er sagte:
Jeder soll selbst nach·denken können,
was die Worte in der Bibel bedeuten.
Deshalb will ich die Bibel so übersetzen,
dass auch einfache Leute sie verstehen.
Ich will keine schwierigen Ausdrücke benutzen
und nicht wie ein Gelehrter schreiben.
Ich will
Wie sprechen die Leute hier in Thüringen?
Und so schrieb er dann auch.
Die Bibel auf Deutsch wurde ein großer Erfolg.
Viele Leute hatten sie zuhause.
Oft hatten sie kein anderes Buch.
Sie lasen nur in der Bibel.
Deshalb beeinflusste die Bibel bald ihre Sprache.
Sie war ja im Dialekt von Thüringen geschrieben.
Bald benutzten die Leute überall Ausdrücke aus Thüringen.
Das war der Anfang unserer gemeinsamen Sprache.
Heute nennt man sie "Hochdeutsch".
Zum Schluss erzähle ich zwei Sprüche von Luther,
die wir alle kennen.
Den einen hat er nach dem Essen gesagt:
damals waren die Tisch·manieren so.
Heute darf man beim Essen nicht mehr rülpsen und furzen.
Den anderen Spruch liebe ich sehr...
So heißt er in schwerer Sprache:
Das bedeutet:
Vielleicht ist morgen schon das Ende der Welt.
Aber auch wenn es so ist,
will ich heute noch einen kleinen Apfel·baum pflanzen.
Das ist mein Lieblings-Spruch von Luther.
Den Text oben habe ich letztes Jahr geschrieben.
Da übersetzte er die Bibel ins Deutsche.
Er sagte:
Jeder soll selbst nach·denken können,
was die Worte in der Bibel bedeuten.
Deshalb will ich die Bibel so übersetzen,
dass auch einfache Leute sie verstehen.
Ich will keine schwierigen Ausdrücke benutzen
und nicht wie ein Gelehrter schreiben.
Ich will
dem Volk aufs Maul schauen.Er überlegte:
Wie sprechen die Leute hier in Thüringen?
Und so schrieb er dann auch.
Die Bibel auf Deutsch wurde ein großer Erfolg.
Viele Leute hatten sie zuhause.
Oft hatten sie kein anderes Buch.
Sie lasen nur in der Bibel.
Deshalb beeinflusste die Bibel bald ihre Sprache.
Sie war ja im Dialekt von Thüringen geschrieben.
Bald benutzten die Leute überall Ausdrücke aus Thüringen.
Das war der Anfang unserer gemeinsamen Sprache.
Heute nennt man sie "Hochdeutsch".
Zum Schluss erzähle ich zwei Sprüche von Luther,
die wir alle kennen.
Den einen hat er nach dem Essen gesagt:
Warum rülpst und furzt ihr nicht?Na ja...
hat es euch nicht geschmeckt?
damals waren die Tisch·manieren so.
Heute darf man beim Essen nicht mehr rülpsen und furzen.
Den anderen Spruch liebe ich sehr...
So heißt er in schwerer Sprache:
Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht,
würde ich doch heute ein Apfel·bäumchen pflanzen.
Das bedeutet:
Vielleicht ist morgen schon das Ende der Welt.
Aber auch wenn es so ist,
will ich heute noch einen kleinen Apfel·baum pflanzen.
Das ist mein Lieblings-Spruch von Luther.
einfache Leute = Leute, die nicht lange in der Schule waren
und die nicht viel Geld haben.
der Gelehrte, -n = altes Wort für: Wissenschaftler /eine
Person, die sehr viel gelernt hat.
das Maul, -˝er = altes Wort für: Mund / heute: der Mund von
einem Tier.
beeinflussen = ohne Absicht machen, dass etwas anders wird.
der Dialẹkt, -e = die Art, wie man in einer Gegend spricht.
der Sprụch, -˝e = ein Satz, den jemand gesagt hat.
rülpsen = nach dem Essen Luft aus dem Mund kommen lassen
und dabei ein lautes Geräusch machen.
fụrzen = Luft aus dem Po kommen lassen.
ụntergehen = im Wasser versinken /hier: kaputt gehen.
pflạnzen = in die Erde setzen und dort wachsen lassen.
mein Lieblings-Spruch = der Spruch, den ich am liebsten mag.
Sind diese Luther-Geschichten alle richtig?
Den Text oben habe ich letztes Jahr geschrieben.
Dann habe ich in der Zeitung gelesen:
Es gibt ein neues Buch.
Es heißt:
Der Autor ist Andreas Malessa.
Er ist ein Journalist, der Theologie studiert hat.
Das hat mich natürlich interessiert.
Ich habe dem Verlag geschrieben:
Beim Lesen habe ich einige Überraschungen erlebt.
Denn viele Sachen, die ich oben geschrieben habe, sind auch Irrtümer.
Zum Beispiel:
"Luther war gegen den Ablass."
Das stimmt nicht.
Ablass bedeutet nämlich gar nicht:
Die Sünden sind nicht mehr so schlimm.
Es bedeutet:
Wir verringern die Strafe für die Sünde.
Das darf jeder Priester tun.
Warum hat Luther dann den Ablass kritisiert?
Das hat er gar nicht!
Er hat nur gesagt:
Wir sollen nicht wie Händler über die Strafe feilschen,
sondern Gott um Vergebung für unsere Sünden bitten.
Manche Priester reden nur noch über Geld,
und nicht mehr über Gott.
Das ist schlecht.
Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt.
Das stimmt.
Und er hat dabei "dem Volk aufs Maul" geschaut.
Das stimmt auch.
Aber seine Übersetzung war nicht die Erste:
Es gab vorher schon 72 Übersetzungen.
Allerdings waren sie nicht komplett.
Sie benutzten nicht den ältesten Bibel·text, den wir kennen.
Und sie waren in sehr schwierigem Deutsch geschrieben.
Fast niemand konnte sie verstehen.
Luthers Übersetzung war einfach und klar.
Deshalb hatte sie so großen Erfolg.
Und wie ist es mit dem Satz:
"Hier stehe ich. Ich kann nicht anders"?
Andreas Malessa sagt:
Wahrscheinlich hat Luther das nicht gesagt.
Es gibt ein Protokoll von der Gerichts·verhandlung.
Das Protokoll ist sehr ausführlich.
Aber dieser Satz steht nicht darin.
Es gibt auch viele andere Berichte über Luther.
Sie sind von seinen Freunden und Schülern.
Aber in keinem Bericht steht:
"Hier stehe ich. Ich kann nicht anders."
Andreas Malessa meint:
Vielleicht war dieser Satz nur eine falsche Übersetzung.
Luther sprach nämlich vor dem Gericht lateinisch.
Die Gerichtsverhandlung dauerte sehr lange
und Luther musste die ganze Zeit stehen.
Vielleicht hat er auf lateinisch gesagt:
"Ich kann nicht mehr stehen".
Weil Luther damals ein Star war,
sprachen die Leute über alles, was er sagte.
Vielleicht ist dabei dieser Satz falsch übersetzt worden.
Schade!
Es ist so ein großartiger Satz...
Der Spruch mit dem Apfelbäumchen und dem Ende der Welt -
der ist gar nicht von Luther.
Jemand anders hat das das gesagt.
Und der Satz mit dem Rülpsen und Furzen?
Der ist wohl auch nicht von Luther.
Es gibt keine Berichte darüber.
Und manche Leute meinen sowieso:
Nicht Luther hat diesen Satz gesagt,
sondern Goethe.
Aber jetzt kommt der Hammer:
Das mit dem Thesen-Anschlag stimmt auch nicht!
Luther hat seine Thesen nicht an der Schlosskirche angeschlagen.
Es ist jedenfalls sehr un·wahrscheinlich.
In Wirklichkeit war es wohl so:
Weil Luther auch Professor für Theologie war,
benutzte er oft Thesen für Prüfungen.
Die Studenten mussten dann die Thesen diskutieren.
Andere Professoren machten auch solche Prüfungen.
Es war ganz normal.
Vor einer Prüfung wurden die Thesen öffentlich angeschlagen.
Und zwar an jeder Kirchen·türe in Wittenberg.
Auch das war ganz normal.
Und die Professoren schlugen die Thesen nicht selbst an.
Das machte ein Diener der Universität.
Ich war platt, als ich das gelesen habe!
Das Buch hat mir viel Spaß gemacht.
Ich habe viel Neues gelernt.
Religion ist manchmal ein schwieriges Thema.
Aber Andreas Malessa benutzt keine schwierigen Wörter.
Er erklärt alles sehr einfach.
Manche Sätze in dem Buch sind sehr lang.
Aber sonst ist es nicht sehr schwer.
Andreas Malessa schreibt so,
als ob er zu sehr jungen Leuten spricht.
Er benutzt viele Vergleiche zur heutigen Zeit.
Meistens fand ich das sehr lustig.
Es gibt ein neues Buch.
Es heißt:
Hier stehe ich, es war ganz anders.
Irrtümer über Luther.
Der Autor ist Andreas Malessa.
Er ist ein Journalist, der Theologie studiert hat.
Das hat mich natürlich interessiert.
Ich habe dem Verlag geschrieben:
Ich schreibe einen Blog·post über Martin Luther.So habe ich das Buch bekommen.
Ich möchte auch die Irrtümer vorstellen.
Können Sie mir das Buch schicken?
Beim Lesen habe ich einige Überraschungen erlebt.
Denn viele Sachen, die ich oben geschrieben habe, sind auch Irrtümer.
Zum Beispiel:
"Luther war gegen den Ablass."
Das stimmt nicht.
Ablass bedeutet nämlich gar nicht:
Die Sünden sind nicht mehr so schlimm.
Es bedeutet:
Wir verringern die Strafe für die Sünde.
Das darf jeder Priester tun.
Warum hat Luther dann den Ablass kritisiert?
Das hat er gar nicht!
Er hat nur gesagt:
Wir sollen nicht wie Händler über die Strafe feilschen,
sondern Gott um Vergebung für unsere Sünden bitten.
Manche Priester reden nur noch über Geld,
und nicht mehr über Gott.
Das ist schlecht.
Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt.
Das stimmt.
Und er hat dabei "dem Volk aufs Maul" geschaut.
Das stimmt auch.
Aber seine Übersetzung war nicht die Erste:
Es gab vorher schon 72 Übersetzungen.
Allerdings waren sie nicht komplett.
Sie benutzten nicht den ältesten Bibel·text, den wir kennen.
Und sie waren in sehr schwierigem Deutsch geschrieben.
Fast niemand konnte sie verstehen.
Luthers Übersetzung war einfach und klar.
Deshalb hatte sie so großen Erfolg.
Und wie ist es mit dem Satz:
"Hier stehe ich. Ich kann nicht anders"?
Andreas Malessa sagt:
Wahrscheinlich hat Luther das nicht gesagt.
Es gibt ein Protokoll von der Gerichts·verhandlung.
Das Protokoll ist sehr ausführlich.
Aber dieser Satz steht nicht darin.
Es gibt auch viele andere Berichte über Luther.
Sie sind von seinen Freunden und Schülern.
Aber in keinem Bericht steht:
"Hier stehe ich. Ich kann nicht anders."
Andreas Malessa meint:
Vielleicht war dieser Satz nur eine falsche Übersetzung.
Luther sprach nämlich vor dem Gericht lateinisch.
Die Gerichtsverhandlung dauerte sehr lange
und Luther musste die ganze Zeit stehen.
Vielleicht hat er auf lateinisch gesagt:
"Ich kann nicht mehr stehen".
Weil Luther damals ein Star war,
sprachen die Leute über alles, was er sagte.
Vielleicht ist dabei dieser Satz falsch übersetzt worden.
Schade!
Es ist so ein großartiger Satz...
Der Spruch mit dem Apfelbäumchen und dem Ende der Welt -
der ist gar nicht von Luther.
Jemand anders hat das das gesagt.
Und der Satz mit dem Rülpsen und Furzen?
Der ist wohl auch nicht von Luther.
Es gibt keine Berichte darüber.
Und manche Leute meinen sowieso:
Nicht Luther hat diesen Satz gesagt,
sondern Goethe.
Aber jetzt kommt der Hammer:
Das mit dem Thesen-Anschlag stimmt auch nicht!
Luther hat seine Thesen nicht an der Schlosskirche angeschlagen.
Es ist jedenfalls sehr un·wahrscheinlich.
In Wirklichkeit war es wohl so:
Weil Luther auch Professor für Theologie war,
benutzte er oft Thesen für Prüfungen.
Die Studenten mussten dann die Thesen diskutieren.
Andere Professoren machten auch solche Prüfungen.
Es war ganz normal.
Vor einer Prüfung wurden die Thesen öffentlich angeschlagen.
Und zwar an jeder Kirchen·türe in Wittenberg.
Auch das war ganz normal.
Und die Professoren schlugen die Thesen nicht selbst an.
Das machte ein Diener der Universität.
Ich war platt, als ich das gelesen habe!
Die Theologie = (nur Singular) die Lehre von einer
bestimmten Religion.
Der Irrtum, = der falsche Gedanke.
verrịngern = kleiner machen.
feilschen = über den Preis diskutieren.
ạllerdings = was ich vorher gesagt habe, ist richtig, aber ....
komplẹtt sein = so sein, dass alles darin ist, was dazu gehört.
wahrscheinlich = hier: wohl / vielleicht
das Protokọll, - e = ein geschriebener Bericht
von einem Gespräch.
die Gerịchtsverhandlung, -en = die Diskussion über eine Person
in einem Gericht.
ausführlich = so, dass sehr viele Wörter benutzt werden
und sehr viele Informationen darin sind.
lateinisch = Sprache. Sie ist vor 2000 Jahren in Rom
gesprochen worden.
großartig = so, dass es sehr schön ist und
einen großen Eindruck macht.
der Sprụch mit dem ... = der Spruch über ...
jetzt kommt der Hạmmer = jetzt kommt die Sache, die mich
am meisten überrascht.
unwahrscheinlich = so, dass es wohl nicht wahr sein kann.
der Profẹssor, -en = ein Lehrer an einer Universität.
diskutieren = hier: darüber sprechen, ob es richtig
oder falsch ist.
öffentlich = hier: so, dass jeder Bürger es sehen kann.
und zwar = hier: genauer erklärt als im letzten Satz.
der Diener, - = Jemand, der einer reichen oder wichtigen
Person bei einfachen Sachen hilft.
plạtt sein = hier: so überrascht sein, dass man nichts mehr
sagen kann.
Das Buch "Hier stehe ich. Es war ganz anders"
Das Buch hat mir viel Spaß gemacht.
Ich habe viel Neues gelernt.
Religion ist manchmal ein schwieriges Thema.
Aber Andreas Malessa benutzt keine schwierigen Wörter.
Er erklärt alles sehr einfach.
Manche Sätze in dem Buch sind sehr lang.
Aber sonst ist es nicht sehr schwer.
Andreas Malessa schreibt so,
als ob er zu sehr jungen Leuten spricht.
Er benutzt viele Vergleiche zur heutigen Zeit.
Meistens fand ich das sehr lustig.
Nur manchmal fand ich es übertrieben.
Die meisten Fragen erklärt Andereas Malessa sehr gut.
Nur manche Stellen sind ein bisschen un·klar.
An diesen Stellen habe ich mich gefragt:
Wovon spricht er jetzt?
Es ist so, also ob zwischen·durch ein Satz fehlt.
Aber ich kann das Buch empfehlen.
Wenn man es gelesen hat,
hat man viel Gesprächs·stoff.
Man kann seine Freunde fragen:
was weißt Du über Luther?
Und dann kann man sagen:
Die meisten Fragen erklärt Andereas Malessa sehr gut.
Nur manche Stellen sind ein bisschen un·klar.
An diesen Stellen habe ich mich gefragt:
Wovon spricht er jetzt?
Es ist so, also ob zwischen·durch ein Satz fehlt.
Aber ich kann das Buch empfehlen.
Wenn man es gelesen hat,
hat man viel Gesprächs·stoff.
Man kann seine Freunde fragen:
was weißt Du über Luther?
Und dann kann man sagen:
Hahaha - das stimmt nicht!
Es war ganz anders!
als ọb = wie wenn
übertrieben = so, dass man zu viel von einer Sache
gemacht hat.
unklar = nicht klar / so, dass man es nicht gut
verstehen kann.
empfehlen = hier: sagen, dass man das Buch lesen soll.
der Gesprächsstoff, -e = die Sache, über die man spricht.
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