Sonntag, 30. November 2014

Max und Moritz: Das Ende

Im letzten Blogpost habe ich Max und Moritz vorgestellt.
Sie sind zwei Figuren aus einem Buch.
Das Buch ist sehr beliebt.
Viele Familien haben es zu hause.

Heute erzähle ich das Ende der Geschichte.
Ich stelle auch den Autor vor. 
Er heißt Wilhelm Busch.
Aber zuerst kommen noch ein paar Streiche von Max und Moritz.

Mehr Streiche von Max und Moritz


Das ist der dritte Streich: 

Max und Moritz sägen ein Loch in eine Brücke.

 






Herr Böck fällt ins Wasser.
Max und Moritz freuen sich.


Dann laufen sie schnell fort.



Das ist der fünfte Streich:

Im Frühling sammeln Max und Moritz Mai-Käfer...
...und tun sie in das Bett von Onkel Fritz.


Hier schläft Onkel Fritz noch ganz friedlich.

..."Doch die Käfer, kritze kratze,
kommen schnell aus der Matratze."...
kritze, kratze: Die Wörter beschreiben ein Geräusch.

Onkel Fritz hat eine sehr unruhige Nacht!



Jetzt noch der vierte Streich:


Das ist Herr Lämpel.
Er ist Lehrer.


Am Sonntag spielt er Orgel in der Kirche.
Max und Moritz gehen in seine Wohnung.
Sie nehmen seine Pfeife
und tun Schieß-Pulver hinein.

 
 
Die Kirche ist aus.
Lehrer Lämpel geht nach Hause.
Jetzt will er ausruhen.
Er zündet seine Pfeife an.

















Die Leute im Dorf finden das gar nicht komisch.
Es geht wirklich zu weit, oder?
Deswegen kommt jetzt ...


Der letzte Streich 



Ein Bauer hat zwei Säcke mit Malz.
Max und Moritz schneiden Löcher in die Säcke.
Der Bauer kommt.
Er hebt einen Sack hoch.
Da läuft das Malz heraus.



Max und Moritz haben sich versteckt.
Aber der Bauer sieht sie trotzdem.



Er steckt sie in den Sack.


Den Sack trägt er zur Mühle.


Der Müller wirft Max und Moritz in den Trichter.







Sie werden zu Schrot gemahlen.
Hier sieht man sie zum letzten Mal:
Schrot: sehr kleine Stücke


"Hier kann man sie noch erblicken
fein geschrotet und in Stücken."
erblicken: sehen

"Doch sogleich verzehret sie
Meister Müllers Feder-vieh."
verzehren: auf - essen.
Feder-Vieh: Hühner, Enten oder Gänse
Die Enten von Meister Müller fressen die Stücke auf.
Und die Leute im Dorf freuen sich darüber,
dass die bösen Buben weg sind.
Das ist das Ende der Geschichte.

Wilhelm Busch


Bild: Wilhelm Busch (1832 - 1908). Selbst -Porträt
Foto: Musashiwashi / Wikimedia Commons

Das ist der Vater von Max und Moritz: 
Wilhelm Busch.
Er zeichnete Bilder-Geschichten.
Dazu dichtete er lustige Verse.

Im Jahr 1865 schrieb er Max und Moritz.
Die Geschichte wurde ein Riesen-Erfolg.
Jetzt ist sie schon 150 Jahre alt
Doch es gibt sie noch immer in jedem Buchladen.

Aber dieser Erfolg machte Wilhelm Busch nicht glücklich.
Er hatte nämlich Kunst studiert.
Er wollte ein Maler sein.
Doch niemand kaufte seine Bilder.
Er lebte noch als erwachsener Mann bei seinen Eltern.
Eine eigene Wohnung konnte er nicht bezahlen.

Weil er endlich Geld verdienen wollte, 
begann er mit den Bildergeschichten.
Damit hatte er Erfolg.
Bald galt er als Klassiker des Deutschen Humors.
Er verdiente viel Geld.
Aber er war nicht stolz darauf.
Denn Bildergeschichten galten damals nicht als Kunst.

Heute sagen wir:
Wilhelm Busch war der Großvater des Comics.
Seine Geschichten sind humoristische Graphic Novels.
Wilhelm Busch hat Neu-Land betreten
und eine neue Kunst-Form begründet.

Aber er selbst wusste das noch nicht.
Er fühlte sich nur als erfolgloser Künstler
und ist als Alkoholiker gestorben.

Freitag, 21. November 2014

Max und Moritz



"Ach, was muss man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen, 
welche Max und Moritz hießen" ... 
welche: die

So beginnt das Buch Max und Moritz von Wilhelm Busch.
Es ist ein Buch mit einer Bilder-Geschichte.
Wilhelm Busch hat es 1865 geschrieben.
Aber man kann es bis heute kaufen.
Meistens muss man es nicht einmal bestellen:
In vielen Buch-Läden bekommt man es sofort.

 
Max und Moritz sind zwei kleine Jungen,
die nur Unsinn im Kopf haben.
Sie spielen viele dumme Streiche.


 


 







Generationen von Kindern haben darüber gelacht.

Aber .... Max und Moritz treiben es zu toll.
Die Geschichte endet nicht gut.
Wilhelm Busch schreibt:

"Aber wehe, wehe, wehe,
wenn ich auf das Ende sehe!"


Halt, langsam!
Ich beginne besser am Anfang ...

Der erste Streich




Das ist die Witwe Bolte
Sie ist nicht reich.
Aber sie hat drei Hühner und einen Hahn.


"Ihrer Hühner waren drei
und ein stolzer Hahn dabei."



Max und Moritz wollen die Hühner ärgern.
Sie nehmen vier Stücke Brot
und binden sie an einander.
Dann laufen sie fort.



Der Hahn sieht das Brot.
Er ruft die Hühner.
Sie fressen die vier Stücke.




Nun sind die Hühner auch aneinander gebunden.
Sie wollen fort.
Aber es geht nicht.


 

Die Hühner werden nervös.
Sie machen großen Lärm
und fliegen auf und nieder.

Und dann...
bleiben sie an einem Ast hängen.





 "Ach! Sie bleiben an dem langen
dürren Ast des Baumes hangen.
Jedes legt noch schnell ein Ei,
und dann kommt der Tod herbei."


Witwe Bolte hört den Lärm.
Sie ahnt Böses.

 
"Ahnungsvoll tritt sie heraus.
Ach, was war das für ein Graus!"
Graus: Horror
 
Die Hühner sind tot!
Witwe Bolte ist schockiert.
Sie war doch so stolz auf ihre Hühner!
Sie weint.

"Dieses war der erste Streich,
doch der zweite folgt sogleich."


Der zweite Streich


Witwe Bolte ist sehr traurig.
Aber sie denkt:
Die Hühner sind nun einmal tot.
Ich werde sie braten.

Sie schneidet die Köpfe und Hälse ab,
legt die Hühner in eine Pfanne
und stellt sie auf den Herd.

Nun braten die Hühner.
Das riecht gut.



Max und Moritz riechen das.
Sie klettern auf das Dach
und schauen durch den Schornstein.
Unten ist die Küche...
Dort sehen sie die Hühner in der Pfanne braten.  


"Durch den Schornstein mit Vergnügen
sehen sie die Hühner liegen, 
die schon ohne Kopf und Gurgeln
lieblich in der Pfanne schmurgeln." 
Gurgel: Hals
schmurgeln: braten
Witwe Bolte nimmt einen Teller.
Sie möchte im Keller Sauerkraut holen.

"Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
dass sie von dem Sauerkohle
eine Portion sich hole..." 





Max und Moritz haben eine Angel.
Damit ziehen sie die Hühner nach oben.
Dann laufen sie schnell weg.

Witwe Bolte kommt aus dem Keller.
Sie erschrickt: Die Hühner sind weg!
Wer war das?
Sie sieht niemand. 
Nur der Hund ist da....



Witwe Bolte schlägt den Hund.
Er heult laut, denn er hat keine Schuld.

Max und Moritz aber haben sich versteckt.
Sie haben die Hühner komplett aufgegessen.
Jetzt schlafen sie...


"...und vom ganzen Hühner-Schmaus
guckt nur noch ein Bein heraus."

Schmaus: Essen



"Dieses war der zweite Streich
Doch der dritte folgt sogleich."

.....

In meinem nächsten Blogpost erzähle ich das Ende.
Und ich stelle den Autor Wilhelm Busch vor.

Alle Bilder in diesem Blogpost sind von Wilhelm Busch.
Alle Fotos sind von Wikimedia Commons.

Montag, 10. November 2014

Laternen-Umzug




















Bild: Laternenumzug 2007 in Duisburg-Mündelheim
Foto: ZebraDS / Wikimedia-Commons

Der November ist da.
Abends wird es schon früh dunkel.
Manchmal sieht man draußen Laternen- Umzüge:
Kinder laufen mit Lampions durch die Straßen.
Dabei singen sie.
Die Kinder sind noch ziemlich klein.
Sie gehen in den Kindergarten
oder in die Grundschule.
Mütter und Väter begleiten die Kinder.

Die Lampions sind aus Papier.
Manchmal fängt einer Feuer.
Dann treten die Eltern darauf,
damit das Feuer ausgeht.
Und das Kind weint,
weil der schöne Lampion kaputt ist.
Bild: Ein Lampion.
 Foto: Roland Zumbühl, Wikimedia Commons
 Aber sonst machen Laternen-Umzüge sehr viel Spaß.

Einladungen zum Laternen-Umzug gibt es zum Beispiel...
von Kindergärten, von Schulen und von Sport-Vereinen.
Aber auch politische Parteien, Unternehmen,
und die Feuerwehren organisieren solche Umzüge.
Sie hängen auf der Straße Plakate auf
und stellen den Termin ins Netz.
So erfährt man, wann und wo es losgeht.
Jeder kann mit-machen.
Nur das Kind und den Lampion muss man selbst mitbringen.

Auch Kirchen laden zu Laternenumzügen ein.
Sie organisieren nämlich Sankt-Martins-Umzüge.


Sankt-Martins-Umzüge


Sankt-Martins Umzüge finden meistens am 11. November statt,
Denn das ist der Sankt-Martins-Tag.

Martin war ein römischer Soldat.
Einmal ritt er auf seinem Pferd durch die Nacht.
Es war sehr kalt.
Aber Martin hatte einen großen, warmen Mantel.

Am Weg-Rand saß ein Bettler.
Der Bettler hatte keine warmen Kleider.
Er fror.
Da nahm Martin sein Schwert
und teilte seinen Mantel in zwei Teile.
Einen Teil gab er dem Bettler.
Einen Teil behielt er selbst.

Weil Martin so ein guter Mensch war,
wurde er später ein Heiliger:
Er wurde Sankt Martin.
Bild: St. Martins Kirche in Techelsberg.
Foto: Johann Jaritz 2012
Im Sankt-Martins-Umzug führt ein Reiter den Laternen-Umzug an.
Er ist als Martin verkleidet.
Manchmal sieht er wie ein römischer Soldat aus.
Und manchmal wie ein Bischof.
Denn Martin wurde später auch ein Bischof. 

Manchmal wartet sogar ein "Bettler" am Weg,
und Martin teilt seinen Mantel mit ihm.


 Sankt-Martins Umzug 1949. Bischof Martin reitet auf einem Pferd.
Foto: Hans Lachmann / Bundesarchiv / Wikimedia Commons

Laternen-Lieder


Dieses Video zeigt einen Sankt-Martins-Umzug:
https://www.youtube.com/watch?v=DADDY3uGT7w
Im Video singen die Kinder:

"Ich gehe mit meiner Laterne,
und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne,
und unten leuchten wir..."
Das ist ein sehr bekanntes Laternen - Lied.

Ein anderes Lied geht so:
https://www.youtube.com/watch?v=PG7chuFL_Dk
"Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne.
Brenne auf, mein Licht,
Brenne auf, mein Licht!
Aber nur meine liebe Laterne nicht!"

Diese beiden Lieder werden eigentlich auf jedem Umzug gesungen.
Es gibt natürlich noch viel mehr.
Und oft geht auch eine Band oder eine Musikkapelle im Umzug mit.



Übrigens...

Was ist der Unterschied von Laterne und Lampion?


Beim Schreiben habe ich mich gefragt:
Warum sagen wir manchmal Laterne und manchmal Lampion?
Deswegen habe ich gegoogelt:

Laterne und Lampion sind sehr ähnlich.

Eine Laterne ist ein Licht mit Wind-Schutz.
Und ein Lampion ist eine Laterne aus Papier oder Stoff.
Jeder Lampion ist eine Laterne.
Aber nicht jede Laterne ist ein Lampion.


Das ist eine Straßen - Laterne.












Das sind zwei
Hand - Laternen.


Bild: Straßen - Laterne
Foto: Hannes Grobe, 2010/ Wikimedia Commons

Bild: Zwei Hand-Laternen
Foto: Overberg / Wikimedia Commons 
Und das ist ein Lampion.
 Bild: Lampion
Foto: 4028mdk09 / Wikimedia Commons