Dienstag, 29. August 2017

Buch-Vorstellung: Die Geschichte von Tom

 
Nacht (die Ncht, ̈-e).
Foto: Aimaina Chikari, Wikimedia Commons.

Es ist Nacht.
Ein Mann wacht auf.
Er liegt auf der Straße.
Warum?
Er weiß es nicht.

Der Mann denkt:
Wie heiße ich?
Ich weiß es nicht.

Der Mann steht auf.
Er sieht ein Auto.
Er denkt:
Das ist mein Auto.
Es ist kaputt.
Was ist passiert?
Ich weiß es nicht.

Der Mann denkt:
Mein Rücken tut weh.
Ich brauche Hilfe.

Aber niemand ist da.
Die Straße ist leer.
Es gibt keine Häuser.
Denn die Straße ist im Wald.

Der Mann läuft los.
Er läuft lange.
Dann sieht er ein Licht.
Dort ist ein Haus.


Ein Licht (das Lcht, -er) im Wald (der Wald, ̈-er).
Foto: Randi Hausken /Wikimedia Commons

Der Mann geht zu dem Haus.
Er klingelt.
Macht jemand auf?
Bekommt der Mann Hilfe?

....

Das ist der Anfang von einem Buch.
Das Buch heißt:
Die Geschichte von Tom.


Das Buch "Die Geschichte von Tom"

Foto: Verlag "Spaß am Lesen"

Das Buch ist ganz einfach.
Die Sätze sind kurz.
Die Wörter sind einfach.
Das Buch ist extra für Deutsch-Anfänger.
Für Anfänger im A1-Kurs. 

Das Buch "die Geschichte von Tom" gefällt mir.
Der Anfang ist spannend.
Das Ende ist gut.
Und die Geschichte ist realistisch.
Das bedeutet:
Sie kann wirklich passiert sein.

Der Verlag


Das Buch kommt von dem Verlag "Spass am Lesen".

Die Bücher von dem Verlag sind immer einfach.
Aber nicht so einfach wie "Die Geschichte von Tom".
Die Sätze sind zwar kurz,
aber die Wörter sind oft schwer.

Das war bis jetzt kein Problem. 
Warum?
Die Leser sind Deutsche.
Sie können nicht nicht so gut lesen.
Aber sie sprechen Deutsch als Mutter·sprache.
Sie kennen die Wörter.

Aber jetzt gibt es in Deutschland viele Ausländer.
Deutsch ist nicht ihre Muttersprache. 
Sie kennen noch nicht so viele Wörter. 

Der Verlag "Spass am Lesen" kennt das Problem.
Deshalb macht er jetzt Bücher extra für Ausländer. 
Diese Buch·reihe heißt "Mitten im Leben".
In dieser Buchreihe sind nicht nur die Sätze einfach,
sondern die Wörter auch.

Das gefällt mir.


Hier ist ein Link zum Verlag:
https://einfachebuecher.de/die-geschichte-von-tom

Dort finden Sie dieses Buch.
Und noch viele andere...
für Ausländer und für Deutsche.
10% von den Deutschen können nicht gut lesen.

Information

Das Buch habe ich vom Verlag bekommen.
Aber ich arbeite nicht bei dem Verlag.


Wortliste
aufwachen = zuerst schlafen und dann nicht mehr schlafen.
der Rücken, - = Der Oberkörper von hinten (vom Hals bis zum Po). 
leer = so, dass dort nichts ist / so, dass nichts darin ist.
klngeln = auf einen Knopf an der Türe drücken und so sagen: Ich bin vor der Türe, bitte mach auf!
der nfang, ̈-e = (hier:) ganz vorne im Buch.
das nde, -n = (hier:) ganz hinten im Buch.
spnnend = so, dass man mehr lesen will. So, dass man das Ende wissen will.
realstisch = (Geschichte) so, dass es wirklich passiert sein kann.
xtra = (hier:) nur / speziell für diese Leute.
der A1-Kurs (lies: a eins Kụrs), -e = der Deutschunterricht für Anfänger.
der Verlag, -e = Firma. Sie macht Bücher oder Zeitschriften.
zwar .... aber = es ist so....aber...
die Mttersprache, -n =  die Sprache, die man als Kind lernt.
die Buchreihe, -n = Mehrere Bücher. Sie kommen von einem Verlag. Sie sind ähnlich.
mtten in ...(+Dativ)= in der Mitte von....
% (lies: Proznt) = 1 Teil von 100.

 
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Was für Geschichten lesen sie gerne?
Schreiben Sie einen Kommentar!
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Montag, 14. August 2017

Ibycus und die Kraniche

Heute stelle ich ein Gedicht vor.
Friedrich Schiller hat es geschrieben. 
Das Gedicht erzählt eine Geschichte:
Die Geschichte von Ibycus und den Kranichen.


Friedrich Schịller (1759 - 1805)
Ibycus (sprich: Ibikus) - Name
Korinth (sprich: Kornt) - Stadt in Griechenland. 


Ein Kranich (der Kranich, -e).
Gemälde: Johann Friedrich Naumann, 1899.
Foto: Wikimedia Commons

In der Stadt Korinth gibt es ein Fest.
Alle Griechen sind eingeladen.

Auch Ibycus geht nach Korinth.
Er will auf dem Fest singen.
Ibycus ist ein Sänger.
Die Leute sagen:
Ibycus singt sehr schön.
Die Götter lieben ihn.

Ibycus lebt in Italien.
Sein Weg nach Korinth ist sehr weit.
Oft sieht er Kraniche.
Sie fliegen in Gruppen nach Süden. 
Sie rufen laut. 

Eine Gruppe Kraniche fliegt.
Foto: Bdf Bdf / Wikimedia Commons.


Ibycus liebt Kraniche.



Im Wald vor Korinth



Ein Wald (der Wld, ̈-er)
Foto: Walter J. Pilsak / Wikimedia Commons

 
Bald ist Ibycus in Korinth.
Vor der Stadt ist ein Wald.
Der Wald ist groß und dunkel.

Ibycus geht durch den Wald.
Niemand ist da.
Nur die Kraniche rufen manchmal.
Ibycus singt.

Da kommen zwei Männer.
Ibycus denkt:
Die Männer sehen nicht freundlich aus.
Was wollen sie von mir?

Die Männer schlagen Ibycus.
Ibycus ruft:
Hilfe! Hilfe!
Aber niemand hört ihn.
Niemand ist da.

Ibycus wehrt sich.
Aber die Männer sind zu zweit.
Und Ibycus ist nicht stark.
Er ist ein Künstler, kein Soldat.
Die Männer sind stärker als er.

Ibycus fällt auf den Boden.
Er sieht nichts mehr.
Aber er hört etwas:
Am Himmel sind Kraniche.

Ibycus ruft:
Ihr Kraniche, hört mich!
Diese Männer töten mich.
Ich sterbe.
Ich kann nicht mehr erzählen, was passiert ist.
Erzählt meine Geschichte und rächt mich!
der Soldat, -en = Person. Sie kämpft im Militär.  
rächen = eine böse Tat bestrafen.
sich wehren = einen Angreifer abhalten.
zu zweit = so, dass 2 Personen zusammen sind.
der Künstler, - = Person. Sie macht Musik, malt oder spielt Theater.
der Hmmel, - = der Raum über uns. Dort sind Sonne und Mond.



In der Stadt


Die Stadt Korinth ist voll.
Alle wollen zu dem Fest.
die Leute kommen aus vielen Ländern.
Wer kann sie zählen?

Wer kennt ihre Namen?
Niemand.
Es sind zu viele.


Die Menschen sind sehr aufgeregt.
Sie sagen:
Habt ihr es schon gehört?
Ibycus, der Sänger, ist tot.
Er liegt im Wald.
Jemand hat ihn ermordet!

Wer war das wohl?
Wer hat Ibycus ermordet?
Niemand weiß es.
Aber vielleicht ist der Mörder hier in Korinth
und niemand erkennt ihn!

aufgeregt = so, dass man voll Angst und Emotionen ist.
ermrden = einen Menschen mit Absicht töten.
der Mörder, - = Substantiv von: ermorden. 
erknnen, erknnte, erknnt = jemanden sehen
und wissen, wer er ist.



Im Theater

Das Theater (das Theater, -) in der Stadt Epidauros in Griechenland.
Foto: Merlin (?) / Wikimedia Commons

Es wird Abend.

Alle Leute gehen ins Theater.
Dort beginnt das Fest.

Das Theater ist sehr groß.
Und es ist sehr laut.
Alle Leute reden.

Dann wird es still. 
Das Spiel beginnt.

Der Chor kommt heraus.
Es sind Frauen mit Fackeln.
Sie gehen sehr langsam.
Ihre Gesichter sieht man nicht.
Sie sehen größer aus als Menschen.

Frauen mit Fackeln (die Fckel, -n) im Theater.
Foto: Raulsirio / Wikimedia Commons.

Langsam gehen sie durch das Theater.
Dann sprechen sie:

Wir sind die Rache-Göttinnen.
Wir kennen Euch.
Wir wissen alles über Euch.
Wir wissen, wer gut ist.
Wir wissen, wer schlecht ist.

Die Guten können ruhig sein.
Die Schlechten müssen Angst haben.
Wir finden sie.
Wir folgen ihnen.
Sie werden nie mehr Ruhe haben!

Im Theater ist es ganz still.
Niemand bewegt sich.

Plötzlich ruft jemand ganz oben:
Timotheus! Sieh! Die Kraniche von Ibycus!

Der Himmel wird schwarz.
Eine Gruppe Kraniche fliegt über das Theater.


Timothe´us = Name.

 
Foto: Andreas Trepte, Wikimedia Commons


Die Leute im Theater werden unruhig.
Alle fragen:
Wer hat dort von Ibycus gesprochen?
Was haben die Kraniche mit Ibycus zu tun? 

Die Leute schauen nach oben.

Die Mörder sagen nichts mehr.
Aber ihre Gesichter sind ganz weiß.
Die Leute erkennen sie.
Sie rufen:
Das wart ihr!
Ihr habt gerade gesprochen!
Was habt ihr mit Ibycus zu tun?
Antwortet!

Die Leute packen die Männer
und bringen sie vor den Richter.
Die Männer gestehen den Mord.

Die Kraniche haben Ibycus gerächt.
stll = ruhig /leise.
das Spiel, e = (hier:) das Schauspiel / das Theaterstück.
der Chor, ̈-e = (im Theater:) Eine Gruppe von Leuten.
Sie sprechen zusammen einen Text.
die Rache = Substantiv von: rächen.
die Göttin, -nen = Weiblicher Gott.
folgen = nachgehen.
der Rchter, -  = Person. Sie kennt die Gesetze und
bestraft schlechte Menschen.
pcken = anfassen und sehr fest halten.
gestehen, gestnd, gestnden = sagen, dass man etwas Schlechtes getan hat.




Friedrich Schiller und die Geschichte von Ibycus



Friedrich Schịller (1759-1805)
Bild: Ludovike Simanowitz, 1794 (neue
deutsche Biographie). Foto: Wikimedia Commons

 

Die Geschichte von Ibycus kommt aus Griechenland.
Sie ist sehr alt.
Friedrich Schiller hat sie neu erzählt. 
Er hat sie als Gedicht aufgeschrieben.
Das war im Jahr 1798.


Viele Leute in Deutschland kennen die Geschichte von Ibycus.
Aber sie kennen nicht das Original,
sondern Schillers Gedicht. 

Das Original und das Gedicht sind sehr ähnlich.
Aber es gibt einen Unterschied!

Das Original geht so:

Die Mörder sitzen im Theater.
Sie sprechen über Ibycus und die Kraniche.
Jemand hört sie
und geht zur Polizei.
Das Theater ist dabei nicht so wichtig.


Aber bei Schiller ist das Theater wichtig:

Das Spiel packt die Leute.
Sie werden ganz still.
Sie sind sehr bewegt.
Die Mörder auch.
Nur deshalb machen sie einen Fehler.

Schiller wollte zeigen:
Kunst ist wichtig.
Sie bewegt Menschen.
Sie kann Menschen zur Wahrheit führen. 

Diese Botschaft war Schiller sehr wichtig. 

Viele Leute sagen:
"Die Kraniche des Ibycus" ist Schillers schönste Ballade.
 
die Ballade, -n = Gedicht. Es erzählt eine Geschichte
mit Anfang, Mitte und Ende.
das Original, -e = Die Sache, die zuerst da war. 
bewegt = so, dass man starke Gefühle hat.
die Knst, e = Theater, Malerei, Musik, Dichtung u.s.w.
die Wahrheit, -en = das, was richtig ist / das, was wirkich stimmt.
die Botschaft, -en = die Information.
das war Schiller wichtig = das war für Schiller wichtig.


Sonntag, 13. August 2017

Ein Gedicht von Joachim Ringelnatz

Liebe Leute, 
dieses Gedicht habe ich vor vier Wochen schon einmal gepostet.
Aber mein Text gefällt mir nicht mehr.
Deshalb habe ich ihn neu gemacht.  
;-)


Die Sommerferien sind bald vorbei.
Sind Sie verreist?
Haben Sie etwas Neues gesehen und gehört?

Oder haben sie es so gemacht wie diese zwei Ameisen?

In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh.
Und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.
 Joachim Ringelnatz (1883-1934)

Zwei Ameisen (die Ameise, -n) 
Bilder:  tuxpaint / Wikimedia Commons

Smmerferien (nur Plural) = Zeit im Sommer. 
Kinder müssen dann nicht zur Schule gehen. 
verreisen = eine Reise machen / in Urlaub fahren
ltona = Stadt. Heute ist Altona ein Teil von Hamburg.
Chaussee = [Französisch. Lies: Schossee] Straße.
weh tun = schmerzen 
auf etwas verzchten = etwas haben oder tun wollen 
und es dann doch nicht nehmen, oder nicht tun.
weise = sehr klug und erfahren.
 

Der Dichter: Joachim Ringelnatz


Joachim Rngelnatz (1883-1934)
Foto: Wikimedia Commons

Joachim Ringelnatz hatte in seinem Leben viele Probleme -
zuerst in der Schule 
                        und dann bei der Arbeit. 
Er wurde See·mann, Kauf·mann, Arbeiter und Büro-Angestellter.
Aber er hielt es nirgends lange aus.
Die Disziplin im Arbeits·leben war ihm zu hart.
Und die Vorgesetzten waren ihm zu aufgeblasen.

Zeichnung: Joachim Ringelnatz.
Foto: Wikimedia Commons

Aber dann wurde er als Künstler berühmt.
Seine Auftritte waren sehr komisch.
Die Leute liebten sie.

Er hatte auch Erfolg mit Bildern und Büchern.



Ein Buch. Joachim Ringelnatz hat es geschrieben und gezeichnet.
Foto: Wikimedia Commons

Seine Gedichte sind voll Ironie und Kritik, aber lustig.
Bis heute sind sie sehr bekannt.

Das Gedicht von den Ameisen ist am bekanntesten.


Wortliste
der Seemann, ̈-er  = Person. Sie arbeitet auf einem Schiff.
der Kaufmann, ̈-er (oder: die Kaufleute) = Person. Sie kauft und verkauft Sachen.
der Arbeiter, - = Person. Sie arbeitet mit den Händen.
der Büro-Angestellte, -n = Person. Sie arbeitet in einem Büro.
nirgends = an keinem Ort.
aushalten, hielt aus, ausgehalten = Schmerzen oder Probleme ertragen.
etwas nicht lange aushalten = (hier:) die Arbeit nicht lange machen.
diszipliniert  =  so, dass man Regeln einhält und immer tut, was wichtig ist.

die Disziplin (hier nur Singular) = Substantiv von: diszipliniert.
der Vorgesetzte, -n = Der Chef bei der Arbeit oder beim Militär.
aufgeblasen = so, das man denkt: "Ich bin sehr wichtig. Ich kann alles sehr gut. Andere Menschen können viel von mir lernen."
er ist mir zu aufgeblasen = ich denke, er ist zu aufgeblasen.
der Künstler, - = Person. Sie malt oder macht Musik oder spielt im Theater als Beruf.
berühmt = so, dass alle Leute einen kennen und über einen sprechen. 
auftreten = sich vor Leute stellen und singen, Musik machen oder Theater spielen.
der Auftritt, -e = Substantiv von: auftreten.
Erfolg haben (mit etwas) =  eine Sache so machen, dass die Leute mehr wollen/ Mit einer Sache Geld verdienen können.
lstig = so, dass man lachen muss.

ironisch = so, dass man etwas sagt, aber das Gegenteil meint.
die Ironie = (nur Singular, Substantiv von ironisch)
kritisieren = sagen, dass jemand etwas falsch macht.
die Kritik, -en = Substantiv von: kritisieren.


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