Donnerstag, 1. Mai 2014

Walpurgis-Nacht und 1. Mai

Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit.
An diesem Tag arbeiten wir nicht.

Manche Leute gehen auf eine Demonstration.
Sie demonstrieren für bessere Arbeits-Bedingungen,
oder für mehr Gerechtigkeit in der Welt.




Bild: Kundgebung am 1. Mai 2012 auf dem Klagesmarkt in Hannover
Foto Bernd Schwabe /Wikimedia Commons




In manchen Orten stellen die Leute einen Maibaum auf. 
Das ist ein Baum mit Schmuck. 
Unter dem Maibaum tanzt man.
Oder man trinkt dort Bier. 
Jedenfalls freut man sich über den Frühling.



Bild: Leute aus dem Ort Rechtenfleth an der Weser stellen den Maibaum auf.
Foto: Jan Christian Voos/Wikimedia Commons


Aber viele Leute bleiben am 1. Mai im Bett
und schlafen lange.
Sie sind müde.
Sie waren in der Walpurgis-Nacht draußen.

Walpurgis-Nacht ist die Nacht vor dem 1. Mai. 
Das Wort kommt von dem Namen Walburga.
Walburga war eine heilige Frau.
Sie lebte vor langer Zeit.
Der 30. April ist Walburgas Feiertag.
Deshalb trägt die Nacht ihren Namen.

Früher dachten die Leute:
In der Walpurgis-Nacht öffnet sich die Hölle.
Die Teufel kommen heraus.
Und auf der Welt gibt es Hexen.
Sie treffen die Teufel auf dem Blocks-Berg.
Dort ziehen sie sich nackt aus
und tanzen.



Foto: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg / Wikimedia Commons.
Bild: Michael Herr, 1650: Hexensabbath auf dem Brocken. 


Deswegen hatten die Leute in der Walpurgis-Nacht Angst.
Sie wollten alles Böse vertreiben.
Sie machten große Feuer.
Dann tanzten sie um die Feuer. 
Das war der "Tanz in den Mai." 

Heute glaubt man nicht mehr an Hexen.
Aber den Tanz in den Mai gibt es noch.




"Streiche spielen" in der Walpurgis-Nacht


Es gibt noch einen anderen Brauch in der Walpurgis-Nacht:
Junge Leute machen dann Unsinn.
Als Kinder haben wir die Nachbarn geärgert.
Wir haben Ihnen Streiche gespielt.

Die meisten Streiche waren harmlos.
Zum Beispiel:

  • Nasses Klopapier in den Briefkasten tun.
  • Butter auf den Türgriff tun.
  • Das Garten-Tor aus den Angeln heben.
  • In der ganzen Straße die Fußmatten vertauschen.


Manche Streiche waren nicht so harmlos.
Zum Beispiel:

  • Die Blumen der Nachbarn abschneiden.
  • Den Maibaum absägen.

Dafür bekamen wir Ärger.

Heute gibt es junge Leute, 
die in der Walpurgis-Nacht in die Stadt fahren.
Sie ziehen einen Schal über ihr Gesicht
und tragen eine Kapuze. 
So erkennt man sie nicht.
Dann laufen sie in Gruppen durch die Straßen.
Sie zünden Autos an,
brechen Geschäfte auf 
und werfen Steine auf Leute.

Das ist kein Streich mehr. 
Es ist ein Fall für die Polizei.








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