Meine Mutter ist
sehr alt geworden.
In ihren letzten
Jahren konnte sie nicht mehr gut gehen.
Sie ging nicht mehr
einkaufen.
Jedes Jahr vor
Weihnachten sagte Sie:
Ich möchte Dir
etwas schenken.
Bitte kaufe es Dir
selbst.
Dann sage mir, was es
gekostet hat.
Ich gebe Dir das
Geld.
Ein Christbaum
Foto: Privat
|
Ich liebe Gedichte.
Jedes Jahr kaufte
ich mir einen Gedicht-Kalender.
Aber wenn ich meine
Mutter wiedersah, fragte sie nie nach dem Preis.
Das hatte sie längst
vergessen.
Und ich sagte auch
nichts.
Ich hatte sowieso
viel mehr Geld als meine Mutter.
Auf dem Kalender gab
es jede Woche ein neues Gedicht.
Wenn ich es las,
dachte ich oft an meine Mutter.
Ich dachte: „Was
für ein schönes Geschenk!“
Vor zwei Jahren ist meine Mutter gestorben.
Aber ihr Geschenk
bekomme ich immer noch.
Genau wie früher:
Ich kaufe mir den
Gedicht-Kalender.
Und jedes neue
Gedicht erinnert mich an meine Mutter.
Was für ein schönes
Geschenk.
Wortliste
das Gedịcht, -e = Text. Er ist oft kurz. Er hat eine feste Form. Zum Beispiel: Immer zwei Sätze gehören zusammen, und ihr Ende klingt gleich.
der Kalẹnder, - = Wie ein Heft. Darin stehen die Tage von einem Jahr. Oft gibt es auch Bilder darin. Man hängt es an die Wand.
längst = lange vorher.
erịnnern = machen, dass man an etwas denkt.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
gibt es ein Geschenk, das Sie jedes Jahr bekommen?
Was ist es?
Und wer schenkt es Ihnen?
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