Mittwoch, 31. Mai 2017

Tomaten auf dem Friedhof


Ein Grab (das Grab, ̈- er).
Foto: GrzegorzPetka / Wikimedia Commons



In der Stadt Neuburg hat ein Ehepaar gelebt.
Sie sind schon alt gewesen.
Ihre Enkelin hat sie gerne besucht.
Zusammen haben sie oft im Garten gearbeitet.
Neuburg
Das Ehepaar ist gestorben.
Die Enkelin hat auf dem Grab Tomaten gepflanzt.
Da hat sie Probleme bekommen,
denn die Stadt Neuburg hat gesagt:
Auf einem Grab darf man nur Blumen pflanzen.
Gemüse ist nicht erlaubt.
Die Tomaten müssen weg!

Die Enkelin hat gesagt:
Die Tomaten erinnern mich an meine Großeltern.
Sie erinnern mich an unsere Arbeit im Garten.
Diese Erinnerung ist sehr schön.
Und Tomaten passen besser zu dieser Erinnerung als Blumen. 

 
Tomaten (die Tomate, -n)
Foto: Rasbak / Wikimedia Commons

Das war vor einem Jahr. 
Die Geschichte stand in ganz Deutschland in der Zeitung.
Viele Leute dachten:
Warum soll man auf einem Grab keine Tomaten pflanzen?
Es ist zwar nicht üblich,
aber es stört doch auch niemanden.
Warum muss es eine solche Regel geben?

In der Stadt Neuburg hat man lange nachgedacht.
Es hat ein Jahr gedauert.
Aber diese Woche hat man entschieden:

Auf unserem Friedhof darf man in Zukunft auch Obst und Gemüse pflanzen.

:-)
Na also. Geht doch!


Wortliste
der Friedhof, ̈- e = Ort. Dort sind viele Gräber.

das Ehepaar, -e = Zwei Menschen. Sie sind verheiratet.
sterben, starb, gestrben = vom Leben zum Tod gehen.
pflnzen = eine Pflanze in die Erde tun, damit sie dort groß wird. 
erlaubt = so, dass man es tun darf.
ernnern = machen, dass man an etwas denkt.
die Ernnerung, en = der Gedanke an etwas, was früher passiert ist.
in der Zeitung stehen = in der Zeitung sein.
zwar .... aber.... = Es ist so, aber ....
üblich sein = normal sein / immer so sein.
stören = so sein, dass Leute es nicht mögen. Zum Beispiel: Der Lärm stört die Nachbarn.
entscheiden, entschied, entschieden = von mehreren Möglichkeiten eine auswählen.

Ausdrücke
die Tomaten müssen weg = man muss die Tomaten weg nehmen.
Warum muss es eine solche Regel geben? = Wer braucht diese Regel? (Niemand braucht sie!)
Na also, geht dch! =  Das sagt man, wenn jemand eine einfache Sache zuerst nicht kann und dann doch schafft.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Wie sehen Friedhöfe in Ihrem Land aus?
Welche Regeln gibt es dort? 
Schreiben Sie einen Kommentar!
Hier unten ist Platz: ⇊ 

Freitag, 12. Mai 2017

Wie schön, dass Du geboren bist!

Wenn jemand Geburtstag feiert, dann singen wir meistens
"Happy Birthday to you".
oder
"Wie schön, dass Du geboren bist!"
Dieses Lied hat Rolf Zuckowski geschrieben.


Rlf Zuckwski im Jahr 2015.
Er hat eine Gitarre (die Git
rre, -n) in der Hand.
Foto: Frank Schwichtenberg/ Wikimedia


Rolf Zuckowski ist ein Lieder·macher. 
Das Besondere an ihm ist,
dass er Lieder für Kinder macht.

In den 1960er Jahren war Rolf Zuckowski ein Junge.
Sein Vater schenkte ihm eine Gitarre. 
Einige Jahre lang spielte er in der Schul-Band.

Dann bekam er selbst Kinder.
Er schrieb Lieder für sie.
Diese Lieder sang er auch auf der Bühne.
Einige davon wurden sehr beliebt.
Sie wurden zu Volks·liedern.

Aber das war erst der Anfang!
Bald schrieb Rolf Zuckowski auch ganze Musicals für Kinder.
Zum Beispiel "Rolf Zuckowskis Vogel·hochzeit".

"Die Vogelhochzeit" ist eigentlich ein Volkslied:
Sein Inhalt ist einfach:
Zwei Vögel heiraten,
und viele andere Vögel feiern mit.
Die Melodie ist kurz und lustig. 


Die Melodie (die Melodie, -en) von dem Lied "Die Vogelhochzeit"
Unter der Melodie steht der Text (der T
xt, -e).
Datei: Rainer Lewalter

Rolf Zuckowski hat dieses Lied genommen 
und erweitert.
Jetzt hat jeder Vogel eine eigene Melodie
und einen eigenen Text. 
So können viele Kinder bei dem Musical mit·machen.
Das macht großen Spaß.



Der Drache (der Drche, -n) Tabaluga.
Hier als Figur in der Stadt Erfurt.

Jøra / Wikimedia Commons.


Vielleicht kennen Sie auch Tabaluga?
Tabaluga ist ein Drachen·kind.
Er erlebt viele Abenteuer
und denkt über die Welt nach.
Der Sänger Peter Maffay singt die Geschichten von Tabaluga
als Rock-Musicals für Kinder.

Peter Mffay singt Rock·musik auf einer Bühne (die Bühne, -n).
Foto: Hamster3 / Wikimedia

Viele Künstler arbeiten an den Musicals mit.
Rolf Zuckowski ist einer von ihnen.
Kinder lieben die Geschichten
und singen die Musik nach.



Was ich an Rolf Zuckowski mag


Als Rolf Zuckowski ein junger Mann war, 
war ich ein Kind.

Ich habe gerne gesungen.
Aber Volkslieder waren in Deutschland nicht beliebt. 
Viele Leute sagten:

Volkslieder sind alt·modisch.
Sie erzählen nur von der "guten alten Zeit". 
Das ist kitschig,
denn die alte Zeit war nicht immer gut!

Außerdem haben die Nazis immer Volkslieder gesungen. 
Damit haben sie die Leute zusammen gebracht.
Dann haben sie zusammen Verbrechen begangen.

Deshalb sind Volkslieder dumm und gefährlich.
Man sollte sie nicht mehr singen!


Das war zwar falsch,
denn viele Volkslieder erzählen versteckt von Problemen
und vom Wunsch nach Gerechtigkeit.

Aber trotzdem:
Zuhause und in der Schule hat man nicht mehr viel gesungen.

Wolf Zuckowski hat sich um diesen Trend nicht gekümmert.
Er hat immer wieder Lieder geschrieben.
Ihre Texte sind modern.
Ihre Melodien sind einfach und lustig.
Und Wolf Zuckowski ist auch politisch aktiv.
Er engagiert sich gegen Neo·nazis.

So haben viele Leute gesehen:
Singen macht Spaß.
Und Singen muss nicht altmodisch und reaktionär sein. 


Heute hat Rolf Zuckowski Geburtstag.
Er wird 70 Jahre alt.
Und ich denke: 

Wie schön, dass Du geboren bist!

http://static.universal-music.de/asset_new/404345/779/view/Wie-schoen--dass-du-geboren-bist.jpg



Wortliste: 
das Besndere an ihm = das, was ihn von vielen anderen Personen unterscheidet. 
die 1960er Jahre (neunzehnhundertsechziger Jahre) = die Jahr von 1960 bis 1969.
die Schul-Band,-s (lies: schulbänd) = Mehrere Schüler. Sie machen zusammen Musik.
die Bühne, -n = der Ort, wo ein Künstler auftritt.(siehe Bild
Kinder bekmmen, bekam, (hat) bekmmen = Vater oder Mutter werden.
beliebt = so, dass es vielen Leuten gefällt.
das Vlkslied, -er = ein Lied, das viele Leute kennen und singen.
das war erst der Anfang! = danach ist noch viel mehr passiert!
das Musical, -s (lies: mjusikel) = eine Geschichte aus mehreren Liedern, die auf der Bühne gespielt wird. 
eigentlich ...= wenn ich genau darüber nachdenke, muss ich es so sagen:  
erweitern = größer machen / Mehr Inhalt dazu tun.
erleben = bei einer spannenden Sache dabei sein / eine spannende oder aufregende Geschichte passiert einem.
das Abenteuer, - =  eine spannende, aufregende oder gefährliche Sache.
nachsingen, sang nach, nachgesungen = hören und dann selbst singen.

Was ich an Rolf Zuckowski mag

ltmodisch = so, dass es nicht mehr modern ist.
ktschig = mit Absicht so gemacht, dass Leute starke Gefühle bekommen und die Wirklichkeit vergessen.
der Nazi, -s = die Leute von Adolf Hitler.
der Neonazi, -s = Leute, die heute so denken wie Adolf Hitler.
das Verbrchen, - = eine böse Tat / Eine Tat, durch die eine andere Person große Probleme bekommt.
zwar .... aber ..... = es stimmt, dass ....., aber...
verstckt = so, dass man es nicht sofort sieht.
der Wnsch, ̈- e = etwas, das man gerne bekommen möchte.
gercht = fair / so, dass jeder bekommt, was er bekommen sollte.
die Gerchtigkeit (nur Singular) = (Substantiv von "gerecht")
trtzdem = obwohl es so ist...
der Trnd, -s = die Mode / die Art, wie viele Leute etwas tun.

sich um etwas kümmern = etwas beachten / auf etwas aufpassen.
plitisch aktiv sein = politische Arbeit machen, aber nicht als Beruf.

sich engagieren (lies: ongaschieren)  = (~ für) für eine Person, eine Gruppe oder eine Idee viel tun / (~ gegen) viel tun, damit eine Idee oder eine Aktion nicht groß werden kann.
reaktionär = politisch rückwärts orientiert / so, dass man sich eine frühere Zeit zurück wünscht, wo starke Männer alleine die Welt regiert haben.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
singen sie gerne?
Haben Volkslieder in Ihrem Land eine besondere Bedeutung?
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