Samstag, 21. Februar 2015

Oh, wie schön ist Panama!


Mein Freund Peter hat meinen Blog kritisiert.
Er hat gesagt: 
Deine Geschichten sind alle so alt!
Max und Moritz, Herr von Ribbeck...
... sie sind schon über 100 Jahre alt.
Kannst Du nicht moderne Geschichten vorstellen?
Zum Beispiel eine Geschichte von dem Autor Janosch?

Das tue ich sehr gerne!

Hier kommt eine Geschichte von Janosch. 
Sie steht in diesem Buch:



Bild: Das Buch "Oh wie schön ist Panama"
Foto: (c) Janosch / Mit freundlicher Genehmigung des Beltz-Verlags.


Das Buch ist eigentlich für Kinder.
Aber Erwachsene lieben es auch.


Die Geschichte geht so:


In einem Haus am Fluss wohnen zwei Freunde:
Der kleine Bär und der kleine Tiger.
Ihr Leben ist schön.

Aber eines Tages....

Eines Tages schwimmt auf dem Fluss eine Kiste.
Der kleine Tiger schaut hinein.
Bild: Eine Bananen - Kiste.
Foto: Plutho / Wikimedia Commons
Die Kiste ist leer.
Aber sie riecht nach Bananen!
Und auf der Kiste steht:
Panama.

Der kleine Tiger geht nach Hause.
Er sagt zu seinem Freund:
In Panama gibt es Bananen.
Das ist wunderbar.
Komm! Wir gehen nach Panama!

Sie gehen los.
Die Tiger-Ente kommt auch mit.



Bild: Der kleine Bär, der kleine Tiger und die Tiger-Ente
Grafik: (c) Janosch / Mit freundlicher Genehmigung des Beltz-Verlags.



Sie fragen einen Fuchs nach dem Weg.
Der Fuchs hat gerade keine Zeit.
Er sagt schnell: Nach links.



Bild: Ein Fuchs
Foto: Cburnett / Wikimedia Commons



Bild: Eine Kuh
Foto: Pikaluk / Wikimedia Commons
Später fragen sie eine Kuh.
Die Kuh hat mehr Zeit.
Sie denkt nach.
Dann sagt sie: 
Rechts wohnt der Bauer.
Dort kann Panama nicht sein.
Geht nach links!

Der Bär und der Tiger bekommen Hunger.
Der Tiger findet Pilze.
Die schmecken sehr gut.

Bild: Der kleine Tiger und die Tiger-Ente finden einen Pilz
Grafik: (c) Janosch / Mit freundlicher Genehmigung des Beltz-Verlags.




Später regnet es.
Die beiden bauen ein Dach.
Dort warten sie, bis der Regen aufhört. 
Sie sind glücklich.
Sie sagen:
Wir haben etwas Gutes zu essen.
Und wir können ein Dach bauen.
Wir müssen uns vor nichts fürchten.



Bild: Ein Dach
Foto: Wing-Chi Poon / Wikimedia Commons. 
So wandern sie weiter.


Einmal treffen sie den Hasen und den Igel.
Hase und Igel haben sehr viel Zeit.
Und: 
Sie interessieren sich auch für Panama.

Sie sagen:
Kommt! Wir gehen zu uns nach Hause.
Ihr könnt auf unserem Sofa schlafen.

Die vier reden den ganzen Abend über Panama.
Und das Sofa ist wunderbar gemütlich.

Du, Bär!
Sagt der Tiger
Wenn wir in Panama sind, 
dann kaufen wir uns auch ein Sofa, ja? 


Bild: Hase (oben) und Igel (unten)
Maler: Leutemann/Ofterdinger
Foto: Harke / Wikimedia Commons


Am Morgen wandern sie weiter.
Wahrscheinlich gehen sie wieder nach links...

 
Irgendwann fragen sie eine Krähe nach dem Weg.
Die Krähe fragt:
Wo wollt ihr denn hin?
Bär und Tiger antworten:
Wir wollen in unser Traum-Land.
Dort ist alles größer und schöner als hier.
Die Krähe sagt:
Das Land kann ich euch zeigen.
Kommt mit!
Sie fliegt auf einen Baum.
Bild: Eine Krähe
Foto: Neil Fifer / Wikimedia Commons

Bär und Tiger können nicht fliegen.
Sie klettern auf den Baum.
Das dauert lange.
Endlich sind sie oben.
Da zeigt die Krähe mit dem Flügel rings herum.
Sie sagt:
Das ist es!

Bär und Tiger sehen eine wunderschöne Landschaft.
Sie freuen sich sehr.
Sie sagen zu einander:
Es ist viel schöner als in unseren Träumen! 


Bild: Eine Landschaft
Foto: Peng / Wikimedia Commons
In der Landschaft gibt es einen Fluss.
Und ein Haus.
Es sieht aus wie das Haus von Bär und Tiger...

Bär und Tiger sagen zu einander:
Dieses Haus sieht gemütlich aus.
Lass uns dort wohnen!

Sie reparieren das Haus ein bisschen.
So ist es noch schöner. 

Und dann kaufen sie ein wunderbares Sofa.
Und sie sind sehr glücklich....
Bild: Ein gemütliches Haus
Foto: Evelyn Simak / Wikimedia Commons
Liebe Leser, was denken Sie jetzt?
Denken Sie vielleicht:
Warum sind die beiden nicht einfach zu Hause geblieben?
Da denken sie aber falsch!
Bär und Tiger haben viel gesehen.
Sie haben neue Freunde gefunden.
Und sie haben jetzt sogar ein Sofa.
Das ist doch viel besser als vorher, oder?



Bild: Eine Janosch-Bus-Haltestelle 
Foto: Dirk Ingo Franke /Wikimedia Commons


Das war die Geschichte "Oh, wie schön ist Panama".
In Kurz-Form.


Andere Geschichten von Janosch

Jetzt kommt noch eine gute Nachricht:

Janosch schreibt ganz einfach.
Er macht kurze Sätze.
Er benutzt keine schwierigen Wörter. 
Die Bücher von Janosch können Sie bestimmt schon lesen!

Sie kennen wahrscheinlich Grimms Märchen, oder?
Janosch sagt:
Diese Geschichten waren ganz falsch!
Ich habe sie verbessert.

Er erzählt Grimms Märchen neu. 


Bild: Grimms Märchen, neu erzählt von Janosch.

Foto: Beltz-Verlag
Probieren Sie einmal dieses Buch.
Sie werden die Märchen kaum wieder erkennen.
Und Sie werden wahrscheinlich viel Spaß haben.


Janosch



Jeder in Deutschland kennt Janosch.

Wer seine Bücher nicht gelesen hat, 
der kennt bestimmt seine Postkarten.
Und natürlich die Tiger-Ente.




Bild: Tiger-Ente in der Stadt Erfurt.
Foto: Tommes-Wiki / Wikimedia Commons



Das ist Janosch:



Bild: Janosch

Foto: mit freundlicher Genehmigung des Beltz-Verlags
Früher hieß er Horst Eckert.
Dann hat sein Verleger gesagt:
Janosch klingt besser als Horst Eckert.
Seitdem nennt er sich Janosch.

Janosch ist jetzt über 80 Jahre alt.
Er ist in Schlesien geboren.
Das ist in Polen.

Seine Eltern waren sehr hart zu ihm.
Sie haben zu viel getrunken.
Sie waren nicht freundlich.
Sie haben ihn oft geschlagen.
Er hatte immer Angst.

Mit 7 Jahren bekam er einen Lehrer.
Der Lehrer war ein Jesuiten-Pater.
Der Pater erzählte Janosch viel von Sünden
und von der Hölle.
Da bekam Janosch noch größere Angst.

Janosch sagt:
Die katholische Kirche war schlimmer als meine Eltern.

Janosch hatte noch lange Zeit Angst.
Und er hatte viele Probleme im Leben.
Ganz langsam wurde es besser.
Und seine Bücher und Bilder hatten immer mehr Erfolg.

Aber Janosch sagt:
Ich wurde immer verfolgt!
Meine schlimmsten Verfolger waren:
  • Verleger
  • Kritiker
  • Frauen.

Aber er sagt auch:
Alt sein ist schön.
Es ist die beste Zeit im Leben.
Manche Schmerzen sind furchtbar, 
wenn man jung ist.
Aber wenn man alt ist, 
sind dieselben Schmerzen wie ein Sommerwind.

Das gefällt mir.

Sonntag, 15. Februar 2015

Rätsel

Bild: Ein Blatt (das Blatt).
Foto: Achim Raschka / Wikimedia Commons
Bild: Eine Feder (die Feder).
Foto: T. Voekler / Wikimedia Commons



Ein Vogel ohne Federn
sitzt auf einem Baum ohne Blätter.
Bild: Ein Vogel (der Vogel).
Foto: J. M. Garg / Wikimedia Commons
Da kommt die Frau ohne Mund
und frisst den Vogel ohne Federn.

Was ist das?

Raten Sie mal!








Bild: Fragezeichen
Grafik: Ogre / Wikimedia Commons


Lösung:




Bild: Schnee auf einem Baum
Foto: Perlick Laura, US Fish and Wildlife Service / 
Wikimedia Commons


Der Vogel ohne Federn ist der Schnee.
Im Winter haben Bäume keine Blätter.
Und die Frau ohne Mund ist die Sonne.



Bild: Die Sonne
Foto: Noto Project / Wikimedia Commons



Übrigens:
Dieses Rätsel ist schon sehr alt.
Ein Mönch hat es auf-geschrieben.
Das war im 9. Jahrhundert.
Das Rätsel gehört zu den ältesten deutschen Texten.


Bild: Ein Mönch schreibt.
Foto: Wikimedia Commons